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Dämmernd liegt der Sommerabend

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Dämmernd liegt der Sommerabend
Über Wald und grünen Wiesen;
Goldner Mond, im blauen Himmel,
Strahlt herunter; duftig labend.

An dem Bache zirpt die Grille,
Und es regt sich in dem Wasser;
Und der Wandrer hört ein Plätschern
Und ein Atmen in der Stille.

Dorten, an dem Bach alleine,
Badet sich die schöne Elfe;
Arm und Nacken, weiß und lieblich,
Schimmern in dem Mondenscheine.






Heinrich Heine, 1797 - 1856






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Im Walde

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Im Walde

Hier an der Bergeshalde
Verstummet ganz der Wind;
Die Zweige hängen nieder;
Darunter sitzt das Kind.

Sie sitzt im Thymiane,
Sie sitzt in lauter Duft;
Die blauen Fliegen summen
Und blitzen durch die Luft.

Es steht der Wald so schweigend,
Sie schaut so klug darein;
Um ihre braunen Locken
Hinfließt der Sonnenschein.

Der Kuckuck lacht von ferne,
Es geht mir durch den Sinn:
Sie hat die goldnen Augen
Der Waldeskönigin.





Theodor Storm

Eine sehr rohe Romanze von einem Sonnenstrahl

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Vom Himmel fuhr ein Sonnenstrahl,
Zu blau war ihm die Höhe,
Er fuhr herab ins grüne Tal,
Daß er was andres sehe.
Schöner, grüner,
Veilchenblauer Sonnenstrahl.

Im grünen Tal ein Wirtshaus stand
Und auf dem Tisch ein Käse;
Der Sonnenstrahl fuhr durch die Wand
Und fuhr in diesen Käse.
Schöner, grüner usw.

Am Tisch ein alter Hausknecht saß,
Hungrig war's ihm zu Sinnen.
Derselbige den Käse fraß
Mit samt dem Strahle drinnen.
Schöner, grüner usw.

O Sonnenstrahl, du bist blamiert
In dieses Hausknechts Magen,
Sieh zu, daß er dich 'rausbugsiert,
Du kannst das nit vertragen.
Schöner, grüner usw.

Der Sonnenstrahl im Schweizerkäs
Begann ein stark Rumoren,
Bis in des Hausknechts Magen es
Gar fürchterlich gegoren.
Schöner, grüner usw.

Und als aus dieser Gärerei
Blähungen sich entspannen,
Da ward der Sonnenstrahl auch frei
Und fuhr als –! von dannen.
Schöner, grüner usw.







Joseph Victor von Scheffel, 1826 - 1886







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Wiesenkind





Wiesenkind


Wiesenkind mit gelber Nase
eingetaucht ins Blumenglück,
bäuchlings durch den Gräserteppich
Sträuße pflückend, zwei Hand dick.

Käfer, Raupen in den Locken,
Sommersprossen auf den Wangen,
grüne Flecken an den Knien,
Purzelbaum beim Falterfangen. 

Augen strahlend, blaue Sterne,
leuchten wie der Sommerhimmel.
Füßchen braun gebrannt und nackt,
Gräserkitzeln spürst du gerne. 

Schnell noch einen Kranz ins Haar -
Wiesenköniginnenzeichen,
duftend, üppig, bunt und würzig, 
eine Krone sondergleichen. 

So geschmückt sinkst du zufrieden
abends mit ihr in dein Bett. 
Hörst im Schlaf die Gräser rauschen,
tanzt mit Grillen Menuett. 





veredit©isabella.kramer14 






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Photo copyright: Isabella Kramer
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Sehnsucht

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Einen höchsten Berg hatt' ich erstiegen,
weithin blaute uferloser Tag,
große, fremde Vögel sah ich fliegen,
sonnenwärts mit raschem Flügelschlag.

Nehmt mich mit! Ich kann nicht höher steigen,
zu den Sternen führt kein Weg empor.
Euch doch sind die seligen Weiten eigen!
– Aber schon verhallte fern ihr Chor.

Abwärts stieg ich unter Wäldersausen,
Bäche stürzten neben mir zu Tal:
Immer hört ich nur das mächtige Brausen
dieser Schwingen, hört es mir zur Qual.

"Bleibe nur in deiner stillen Hütte,
wo ein kleines Glück dir aufgetischt,
und auf deines Herdes Feuer schütte
neue Kohlen, daß es nicht erlischt."

Aber immer treibt es mich nach oben,
endlos kuppelt sich das Himmelsdach,
und die Arme sehnsuchtsvoll erhoben,
weint mein Herz den großen Vögeln nach.


Gustav Falke





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