Schneetreiben

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Schneetreiben

Der Winter trägt sein schwer Gepäck
Eisgrauer Wolken müd vorüber.
Noch schrillt sein Pfeifen kühn und keck,
Die Miene doch wird trüb und trüber.

Verschwommen sucht im Nebelgrau
Sein Aug' umsonst nach Haus und Bäumen,
Da plötzlich weckt ein Lüftchen lau
Neckisch den Alten aus dem Träumen.

Hell lacht er auf, und Sorg und Weh
Zerfliegt in Millionen Flocken,
Weich liegt die Welt und warm im Schnee,
Und Kinder jubeln und frohlocken.





Johannes Rothensteiner, 1860 – 1936








Photo copyright: Isabella Kramer

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