Märchenadresse





Märchenadresse

Außen umspinnen gläserne Fäden das Haus,
innen ist alles winzig klein,
Möbel, Geschirr, selbst die Kleidung 
sehen so aus,
als würde da niemand da passen hinein,
der auch nur größer ist, als der Daumen des Riesen Klaus. 
  

Selbst vor den Fenstern hängende Schalen mit lila Gras,
das schon vor Wochen, jemand zu gießen vergaß.
Faktisch braucht man auch für die Türe viel Humor,
stehen doch in der Tat sieben bärtige Zwerge davor.


Am Zaun mehlige Säckchen mit roten Äpfeln hängen.
Und aus den Dachluken sich niedliche Mäuse rauszwängen.
Rate mal - wessen Name ziert das Kingelschildchen?
Klar doch! - Schneewittchen, dazu noch mit Bildchen.


 

veredit©isabella.kramer08





Gemälde copyright: Isabella Kramer 

auch enthalten im neuen Gedichteband "Kinder-Gedichte-Welt" erhältlich über mich oder via blurb.de 



Bitte beachten Sie das Urheberrecht: Copyright Texte, Fotos und Graphiken = Isabella Kramer, veredit - wenn nicht anders erwähnt. Auch für private Homepages dürfen diese Texte, Fotos und Graphiken nicht ohne ausdrückliche schriftliche Erlaubnis verwendet werden! Wenn Sie meine Gedichte oder Bilder verwenden wollen, fragen sie mich bitte. 
Kontakt über email: vere_dit@yahoo.de

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Kleines Wortspiel

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Kleines Wort-Spiel :

Konkurrierende Befindlichkeiten 



Der NÄHE die FERNE entzogen

der FERNE die NÄHE geboten

Fäden gespannt

zwischen dem EntFERNtsein

und dem ZuNAHkommen

die NÄHE entFERNt

und die FERNE beNAHt

zu FERN und zu NAH

zu NAH und zu FERN

NAH und doch FERN

FERN und doch NAH

Was jetzt?



mit freundlicher Genehmigung der Autorin© Ingrid Hassmann 09. 04. 2019



Foto von Cristina Gottardi auf Unsplash




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Der alte Schlitten

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Der alte Schlitten


An eine Kellerwand gelehnt,
der alte Schlitten steht, sich sehnt
nach winterlicher Jahreszeit;
wähnt Kälte, Schnee nicht allzu weit.

Am nächsten Morgen schneit’s fein still;
geschieht tatsächlich, was er will.
Geräusch ertönt, grell scheint ein Licht;
die Zeit des Nichtstun unterbricht.

Ein Kind trägt ihn zum Korridor,
holt Werkzeug und ein Tuch hervor.
Er wird geschliffen und entstaubt.
Stets hatte er daran geglaubt…

Es lockt und funkelt Pulverschnee.
Die Schlittenfahrt ein Spaß – juchhe!



C.M. Beisswenger





Gemälde copyright: 
Isabella Kramer 


Bitte beachten Sie das Urheberrecht: Copyright Texte, Fotos und Graphiken = Isabella Kramer, veredit - wenn nicht anders erwähnt. Auch für private Homepages dürfen diese Texte, Fotos und Graphiken nicht ohne ausdrückliche schriftliche Erlaubnis verwendet werden! Wenn Sie meine Gedichte oder Bilder verwenden wollen, fragen sie mich bitte. 
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Epiphanias

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Epiphanias 

Die heil'gen drei König mit ihrem Stern,
Sie essen, trinken, und bezahlen nicht gern;
Sie essen gern, sie trinken gern,
Sie essen, trinken, und bezahlen nicht gern.

Die heil'gen drei König sind kommen allhier,
Es sind ihrer drei und sind nicht ihrer vier;
Und wenn statt drei es viere war',
So war' ein heil'ger drei König mehr.

Ich erster bin der weiß und auch der schön',
Bei Tage solltet ihr mich nur erst sehn!
Doch ach, mit allen Spezerein
Werd ich sein Tag kein Mädchen mir erfrein!

Ich aber bin der braun' und bin der lang',
Bekannt bei Weibern wohl und beim Gesang.
Ich bringe Gold statt Spezerein,
Da werd ich überall willkommen sein.

Ich endlich bin der schwarz' und bin der klein'
Und kann auch wohl einmal recht lustig sein.
Ich esse gern, ich trinke gern,
Ich esse, trinke und bedank mich gern.

Die heil'gen drei König' sind wohl gesinnt,
Sie suchen die Mutter und auch das Kind;
Der Joseph fromm sitzt auch dabei,
Der Ochs und Esel liegen auf der Streu.

Wir bringen Myrrhen, wir bringen Gold,
Dem Weihrauch sind die Damen hold;
Und haben wir Wein von gutem Gewächs,
So trinken wir drei so gut als ihrer sechs.

Da wir nun hier schöne Herrn und Fraun,
Aber keine Ochsen und Esel schaun;
So sind wir nicht am rechten Ort
Und ziehn unsers Weges weiter fort.


Johann Wolfgang von Goethe







Gemälde copyright: 
Isabella Kramer 



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