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Die Hexenschülerin (ein Rosalind Gedicht)
Rosalindes kleine Nichte
will natürlich Hexe werden,
wie die Tante prächtig zaubern
und die größte Hexe, die auf Erden
jemals lebte sein, ist klar!
Ann-Sophie übt Jahr für Jahr,
mörsert Unken, bröselt Schlangen,
rührt und zischelt, riecht voll Bangen,
ob der Trank wohl diesmal richtig.
Dreimal links, dann rechts, was wichtig!
Schlecht Gerührtes kann misslingen,
diesmal will sie ihn bezwingen,
diesen Trank, der blubbert mächtig,
Hexenzahngeklapper rächt sich
meistens auf die schlechte Weise.
Ann-Sophie klappert ganz leise,
zappelt da ein Spinnenbein?
Schwupps, das kommt dann auch
noch rein. Spinne kann ja niemals
schaden! Würde man die Mäuse baden,
wirkten die dann nicht noch besser?
Wo steckt nur das Zwirbelmesser,
welcher Giftpilz schmeckt nach Galle?
Fragen über Fragen schwirren durch
den kleinen Hexenkopf. Plötzlich brennt
Ann-Sophies Zopf, rasch mal in den Topf
getaucht.
Worauf jener grünlich raucht und
es wabern durch die Gegend, dicke
Schwaden, scheinbar lebend,
die umschlängeln Hexenohren.
Hach, der Trank ist wohl verloren!
Doch da schallt aus dem Gewaber,
Tantchens Stimme: "Aber, aber,
Kleines Hexchen, gut gemacht!"
Ann-Sophie, erleichtert lacht.
Beide kosten von der Brühe,
Rosalind lobt Hexchens Mühe.
Schmeckt der Trank auch etwas lau,
wirken tut er ganz genau.
Warzen sind zack, weggehext.
Ann-Sophie guckt ganz perplex.
"Am Geschmack musst du noch feilen,
doch nicht heut', kein Grund zu eilen.
Gleich, ob Zufall, Können, Glück,
Hauptsache das Resultat
bringt dich vorwärts Stück für Stück."
veredit©isabella.kramer24
Inspiriert von den unvergleichlich wunderbaren Rosalind-Gedichten von der amelie
Gemälde copyright: Isabella Kramer
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