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Wenn es nach Zimt duftet

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Wenn es nach Zimt duftet


Ein Zimbold ist ein kleiner Wicht,
aktiv zur Weihnachtszeit.
wo er sich rumtreibt, riecht es gut,
und Zimtlust macht sich breit.

Ist er verstört und aufgeregt,
verstärkt sich noch der Duft.
Wenn er auch noch sein Mützchen sucht,
rülpst er gar Glitzerluft.

Rostrot gestrubbelt' Wichtelhaar
ziert seinen kleinen Kopf
und eine dicke Mandel,
nutzt er als Jackenknopf.

An sich ist er ganz hilfreich,
tut Gutes, wo er kann.
Doch mag er auch ein Schelm sein,
stibitzt gern – dann und wann.

So fehlt mal hier ein Plätzchen,
und dort ein Schokokringel.
Er kann es halt nicht lassen,
der Zimbold ist ein Schlingel.

Von Herzen ganz ein Sanfter,
summt er gern Weihnachtslieder
und bist du mal recht traurig,
erheitert er dich wieder.

Nachts flüstert er dir Märchen,
beim Schlaf ganz leis‘ ins Ohr
und zaubert so schneeweißes
Traumlandgefühl hervor.

Nur eins mag er nicht haben,
dann wird er wirklich wild,
die Anti-Weihnachtsmenschen,
da ist er gar nicht mild‘.

Die zwickt und zwackt er tüchtig,
schafft Nüsse in die Schuh.
Er kann da recht bestimmt sein
und gibt nicht eher Ruh,

bis alle Augen strahlen
und jeder weit und breit,
es fühlt mit ganzem Herzen:
das Glück der Weihnachtszeit!






veredit©09 isabella kramer



Safe Creative #1011307973378






When it smells like cinnamon


A Zimbold is a little wretch
busy at Christmas time.
where he loiters it smells so good,
of cinnamon scents divine

When he’s upset or excited
the scent goes without compare.
And if he’s looking for his hat,
he belches glitter air.

red-colored tousled hair
decorates his tiny brow
and a big almond,
is his jacket button with a glow.

In itself, he’s very helpful
and does good things where he can.
But he may also be a rogue
and pilfer – now and then.

So a cookie is missing here
and there a chocolate ring.
He just can't help it go, 
the Zimbold does his rascal thing.

A gentle soul at heart,
he likes to hum a Christmas hymn
and if you are really sad
he cheers you up again.

At night he whispers fairy tales,
very quietly while you sleep,
conjures a dreamland feeling
with snow so white and deep.

There's only one thing he doesn't like,
then he gets really wild,
the Anti-Christmas people,
he is not with them mild!

He pinches and tweaks vigorously,
fills nuts in their shoes.
He can be very firm
it’s work that he must do,

until all eyes shine, far and wide
and everybody feels it in their heart:
the happiness of Christmas 
and the joys that it imparts!


English translation by Isabella Kramer and John Knapton 2022

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Kinder-Gedichte-Welt
Kinder-Gedicht...
Von Isabella Kramer
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Bitte beachten Sie das Urheberrecht: Copyright Texte, Fotos und Graphiken = Isabella Kramer, veredit - wenn nicht anders erwähnt. Auch für private Homepages dürfen diese Texte, Fotos und Graphiken nicht ohne ausdrückliche schriftliche Erlaubnis verwendet werden! Wenn Sie meine Gedichte oder Bilder verwenden wollen, fragen sie mich bitte. 
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Photo copyright: Isabella Kramer


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Wir backen Plätzchen

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Wir backen Plätzchen

Zuckrigsüß verschmierte Lippen.
Nasen weißbestäubt mit Mehl.
Finger kneten, pappen, rollen.
Manches geht dabei auch fehl.

Doch die werden gleich vertilgt.
Schade drum, doch wirklich lecker.
Eifrig werkeln und verzieren,
ehrt die Weihnachtskeksebäcker.

Eischnee bildet weiße Berge
und es duftet fein nach Zimt.
Schokokuss und Mandelherzen,
diese Menge reicht bestimmt!

Orangeat und Zuckerguss,
Liebesperlen richtig dick.
Jedes Teil ein kleines Kunstwerk.
Ja, so sind sie richtig chic.

Ab damit in schmucke Dosen.
Huch! - die ganze Küche klebt.
Es ist jedes Jahr das Gleiche.
Mama lacht: Weihnachten lebt!



https://www.safecreative.org/work/1011217902581-wir-backen-platzchen
Isabella Kramer - veredit©08.12.09





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Durch den Nebel

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Durch den Nebel


Graue Nebel sind gekommen,
Jetzt ist ihre Jahreszeit.
Bäume seh ich nur verschwommen;
Bis zum Teich ist ´s nicht mehr weit.

Worte hab ich ausgewählt,
Die den Weg zum Teich hin finden,
Aber wenn ´s am Herzen fehlt,
Werd ich sie umsonst verkünden.

Denn der Weg zum Teich ist leise,
Nur die Herzen hören ihn,
Darum sing ich diese Weise,
Dass die Nebel sich verziehn.

Langsam zeigen sich die Bäume,
Die den Teich durchs Jahr begleiten,
Und sie finden ihre Träume,
Weil sich ihre Herzen weiten.



mit freundlicher Genehmigung © Paul Spinger






Photo copyright: Isabella Kramer

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Nutzen der Nacktheit

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Ob die armen Bäume frieren,
Wenn sie keine Blätter zieren? -
Wenn die Blätter runter purzeln,
Dann bedecken sie die Wurzeln,
Um den ganzen Baum zu schützen:
So kann auch die Nacktheit nützen.







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Rätsel aus Turandot - Friedrich Schiller

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Rätsel 


Von Perlen baut sich eine Brücke
Hoch über einen grauen See,
Sie baut sich auf im Augenblicke,
Und schwindelnd steigt sie in die Höh.

Der höchsten Schiffe höchste Masten
Ziehn unter ihrem Bogen hin,
Sie selber trug noch keine Lasten
Und scheint, wenn du ihr nahst, zu fliehn.

Sie wird erst mit dem Strom, und schwindet,
Sowie des Wassers Flut versiegt.
So sprich, wo sich die Brücke findet,
Und wer sie künstlich hat gefügt?

Diese Brücke, die von Perlen sich erbaut,
Sich glänzend hebt und in die Lüfte gründet,
Die mit dem Strom erst wird und mit dem Strome schwindet
Und über die kein Wandrer noch gezogen,
Am Himmel siehst du sie, sie heißt – der Regenbogen.




Johann Christoph Friedrich von Schiller, (1759 - 1805), deutscher Dichter und Dramatiker Quelle : Rätsel aus »Turandot«




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Moorsee




Moorsee

kein Windhauch
tiefschwarz, atemlos
lockender Onyxspiegel

träg‘ schwankt das Riet
blass fließt das Licht, weiß
klingt Salomones Siegel

fahlgelb
der Tanz der Birken
ein Auerhahn schräg lacht

die Jungfern
ihre Kreise wirken
gib auf den Tritt fein acht

und huscht
ein Schatten grau
durch schäumendes Geginster

dann raunt der See
dir ahnungsvoll -
die Wolken drohen finster

vom Grund her
mahnen Glocken
an längst versunk‘ne Zeit

sanft schließt
das Moor die Lippen -
wahrt die Vergangenheit



veredit©isabella.kramer09

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Segelschiffe

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Segelschiffe

Sie haben das mächtige Meer unterm Bauch
Und über sich Wolken und Sterne.
Sie lassen sich fahren vom himmlischen Hauch
mit Herrenblick in die Ferne.

Sie schaukeln kokett in des Schicksals Hand
Wie trunkene Schmetterlinge.
Aber sie tragen von Land zu Land
Fürsorglich wertvolle Dinge.

Wie das im Wind liegt und sich wiegt,
Tauwebüberspannt durch die Wogen,
Da ist eine Kunst, die friedlich siegt,
Und ihr Fleiß ist nicht verlogen.

Es rauscht wie Freiheit. Es riecht wie Welt. -
Natur gewordene Planken
Sind Segelschiffe. - Ihr Anblick erhellt
Und weitet unsre Gedanken




Joachim Ringelnatz, 1883-1934





Foto copyright: Isabella Kramer



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Die Buche










Die Buche sagt: Mein Walten bleibt das Laub.
Ich bin kein Baum mit sprechenden Gedanken,
Mein Ausdruck wird ein Ästeüberranken,
Ich bin das Laub, die Krone überm Staub.

Dem warmen Aufruf mag ich rasch vertraun,
Ich fang im Frühling selig an zu reden,
Ich wende mich in schlichter Art an jeden.
Du staunst, denn ich beginne rostigbraun!

Mein Waldgehaben zeigt sich sommerfroh.
Ich will, dass Nebel sich um Äste legen,
Ich mag das Nass, ich selber bin der Regen.
Die Hitze stirbt: ich grüne lichterloh!

Die Winterspflicht erfüll ich ernst und grau.
Doch schütt ich erst den Herbst aus meinem Wesen.
Er ist noch niemals ohne mich gewesen.
Da werd ich Teppich, sammetrote Au.






Theodor Däubler, 1876 - 1934


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November










Solchen Monat muss man loben:
Keiner kann wie dieser toben,
Keiner so verdriesslich sein
Und so ohne Sonnenschein!
Keiner so in Wolken maulen,
Keiner so mit Sturmwind graulen!
Und wie nass er alles macht!
Ja, es ist ’ne wahre Pracht.

Seht das schöne Schlackerwetter!
Und die armen welken Blätter,
Wie sie tanzen in dem Wind
Und so ganz verloren sind!
Wie der Sturm sie jagt und zwirbelt
Und sie durcheinanderwirbelt
Und sie hetzt ohn’ Unterlass:
Ja, das ist Novemberspass!

Und die Scheiben, wie sie rinnen!
Und die Wolken, wie sie spinnen
Ihren feuchten Himmelsthau
Ur und ewig, trüb und grau!
Auf dem Dach die Regentropfen:
Wie sie pochen, wie sie klopfen!
Schimmernd hängt’s an jedem Zweig,
Einer dicken Thräne gleich.

O, wie ist der Mann zu loben,
Der solch’ unvernünft’ges Toben
Schon im Voraus hat bedacht
Und die Häuser hohl gemacht!
So, dass wir im Trocknen hausen
Und mit stillvergnügtem Grausen
Und in wohlgeborgner Ruh
Solchem Greuel schauen zu!



Heinrich Seidel, 1842 - 1906


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