Hiddigeigei lebt mit Eifer Dem Beruf der Mäusetötung, Doch er zürnt nicht, wenn ein andrer Sich vergnügt an Sang und Flötung. Hiddigeigei spricht, der Alte: Pflück' die Früchte, eh' sie platzen; Wenn die magern Jahre kommen, Saug an der Erinn'rung Tatzen! |
Joseph Victor von Scheffel, 1826 - 1886 |
Quelle : »Der Trompeter von Säckingen. Lieder des
Katers Hiddigeigei«, 1854
Photo copyright: Isabella Kramer . |
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aus Lieder des Katers Hiddigeigei
Keine Wolke stille hält
.
Keine Wolke stille hält
Keine
Wolke stille hält,
Wolken fliehn wie weiße Reiher;
keinen Weg kennt ihre Welt,
und der Wind, der ist ihr Freier.
Wolken fliehn wie weiße Reiher;
keinen Weg kennt ihre Welt,
und der Wind, der ist ihr Freier.
Wind, der
singt von fernen Meilen,
springt und kann die Lust nicht lassen,
einer Landstraß' nachzueilen,
Menschen um den Hals zu fassen.
springt und kann die Lust nicht lassen,
einer Landstraß' nachzueilen,
Menschen um den Hals zu fassen.
Und das
Herz singt auf zum Reigen,
schweigen kann nicht mehr die Brust;
Menschen werden wie die Geigen,
Geigen singen unbewusst.
schweigen kann nicht mehr die Brust;
Menschen werden wie die Geigen,
Geigen singen unbewusst.
Max
Dauthendey, 1867 - 1918
Photo copyright: Isabella Kramer
christbaumschmuck
-
am ast dort baumelt noch das rote herz,
vergessen aus der stillen zeit,
ein herz aus glas, das leise spricht,
wenn wind sich in den zweigen bricht,
der frühlingsregen spritzte weit,
der sommersturm zerbrach es nicht,
es plauderte mit hellem klang
ein lügenmärchen zum verführen:
„ich wärme dich, ich wärme dich,
wer will, kann meine wärme spüren!“
jetzt ist der sanfte glanz dahin,
das rot behaucht von grünem grau,
herbstnebel sprühen kalten tau...
was wird das alte herz uns leihen
wenn es erstarrt im weißen glast
zur winternacht am kahlen ast?
kann es der welt verzeihen?
,
Die Geistertür
.
.
Die Geistertür
An einer
Tür von Geisterhand
Einmal ein kleiner Meister stand.
Einmal ein kleiner Meister stand.
Der
Meister sprach: „Die Geistertür
Nehm' ich nicht mal für ein Papür!“
Nehm' ich nicht mal für ein Papür!“
Er schlug
in seine Hände dort —
Da flogen alle Wände fort.
Da flogen alle Wände fort.
Die
Geister aber blieben hier
Und hielten ihre Geistertür.
Und hielten ihre Geistertür.
So nützt
die ganze Meisterei
Kein bisschen bei der Geisterei —
Kein bisschen bei der Geisterei —
Die
Geister gehen nie mehr fort,
Der Meister steht entgeistert dort.
Der Meister steht entgeistert dort.
mit freundlicher Genehmigung von ©Bernd Pol
Photo copyright: Isabella Kramer
Photo copyright: Isabella Kramer
Waldkind
.
Waldkind
zauberischer
Einzelgänger
Waldkind - blattverliebtes
Schätzefinder, Elfenlauscher
tausend offene Wege gibt es
Waldkind - blattverliebtes
Schätzefinder, Elfenlauscher
tausend offene Wege gibt es
Feennetze, Blättergold
Einhornspuren, Glitzersteine
barfuß durch den Murmelbach
Zauberreich für dich alleine
Einhornspuren, Glitzersteine
barfuß durch den Murmelbach
Zauberreich für dich alleine
zuckersüße
Waldhimbeeren
Schlemmermahl im Schutz der Bäume
moosig weiche Polster locken
Farne flüstern grüne Träume
Schlemmermahl im Schutz der Bäume
moosig weiche Polster locken
Farne flüstern grüne Träume
gut
gelaunte Zwergenfreunde
zutraulich sind Kauz und Rehe
blätterleise Stimmen wispern
Waldkind lacht: Ja, ich verstehe!
zutraulich sind Kauz und Rehe
blätterleise Stimmen wispern
Waldkind lacht: Ja, ich verstehe!
Photo copyright: Isabella Kramer
Enthalten in dem Gedichtband Kinder-Gedichte-Welt. Einige wenige Exemplare (Softcover oder das hochwertige Hardcover) sind über mich persönlich erhältlich oder via Blurb.de bestellbar
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Kinder-Gedicht...
Von Isabella Kramer
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Kontakt über email: vere_dit@yahoo.de
.
Bewaffneter Friede
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Bewaffneter Friede
Ganz unverhofft, an einem Hügel,
Sind sich begegnet Fuchs und Igel.
Halt, rief der Fuchs, du Bösewicht!
Kennst du des Königs Order nicht?
Ist nicht der Friede längst verkündigt,
und weißt du nicht, dass jeder sündigt,
Der immer noch gerüstet geht?
Im Namen seiner Majestät
Geh her und übergib dein Fell.
Der Igel sprach: Nur nicht so schnell.
Laß dir erst deine Zähne brechen,
Dann wollen wir uns weiter sprechen!
Und allsogleich macht er sich rund,
Schließt seinen dichten Stachelbund
und trotzt getrost der ganzen Welt,
Bewaffnet, doch als Friedensheld.
Sind sich begegnet Fuchs und Igel.
Halt, rief der Fuchs, du Bösewicht!
Kennst du des Königs Order nicht?
Ist nicht der Friede längst verkündigt,
und weißt du nicht, dass jeder sündigt,
Der immer noch gerüstet geht?
Im Namen seiner Majestät
Geh her und übergib dein Fell.
Der Igel sprach: Nur nicht so schnell.
Laß dir erst deine Zähne brechen,
Dann wollen wir uns weiter sprechen!
Und allsogleich macht er sich rund,
Schließt seinen dichten Stachelbund
und trotzt getrost der ganzen Welt,
Bewaffnet, doch als Friedensheld.
von Wilhelm Busch
Gemälde copyright: Isabella Kramer
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