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Weihnachten

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Weihnachten


Leise weht's durch alle Lande 
wie ein Gruß vom Sternenzelt, 
schlinget neue Liebesbande 
um die ganze weite Welt. 

Jedes Herz mit starkem Triebe 
ist zu Opfern froh bereit, 
denn es naht das Fest der Liebe, 
denn es naht die Weihnachtszeit. 

Und schon hat mit tausend Sternen 
sich des Himmels Glanz entfacht, 
leise tönt aus Himmelsfernen 
Weihgesang der heil'gen Nacht. 

Hell aus jedem Fenster strahlet 
wundersam des Christbaums Licht, 
und der Freude Schimmer malet 
sich auf jedem Angesicht. 

Lichte Himmelsboten schweben 
ungeseh'n von Haus zu Haus; 
selig Nehmen, selig Geben 
geht von ihrer Mitte aus. 

O willkommen, Weihnachtsabend, 
allen Menschen, groß und klein! 
Friedebringend, froh und labend 
mögst du allen Herzen sein!


Adelheid Humperdinck-Wette , 1858 - 1916
 
 
 
photo copyright: Isabella Kramer
 


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Weihnachten bewahren




Das ist Weihnachten bewahren.

Ich beschließe zu vergessen,
was ich für andere getan habe,
und will mich daran erinnern,
was andere für mich taten;
ich will übersehen,
was die Welt mir schuldet,
und daran denken
was ich der Welt schulde.

Ich will erkennen,
daß meine Mitmenschen genauso
wirkliche Wesen sind wie ich,
und will versuchen,
hinter ihren Gesichtern
ihre Herzen zu sehn,
die nach Freude und Frieden hungern.

Ich will das Beschwerdebuch gegen die Leistungen
des Universums schließen
Und mich nach einem Platz umsehen,
wo ich ein paar Saaten Glücklichsein säen kann.






Henry van Dyke, 1852 -1933

photo copyright: Isabella Kramer






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Weihnachtsgedicht

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Weihnachtsgedicht


Für euch, o Kinder, blüht das Fest der Feste,
Was bringt's wohl diesmal? Welch ein Meer von Licht?
Könnt ihr's erwarten? Wißt, das Allerbeste,
Das habt ihr schon. Das ist's: ihr wißt's noch nicht.

Was wir zum Spiel, was wir zum Ernst euch geben,
Als reine Freude gebt ihr's uns zurück.
Das ist das Beste, daß es eurem Leben
Noch Wahrheit ist und ungetrübtes Glück.

Noch goldne Früchte trägt an seinen Zweigen
Für euch der Tannbaum, der im Wintergraun
Und einsam steht im Wald mit ernstem Schweigen,
Auf den die goldnen Sterne niederschaun.

Ein ganzes Jahr mit vielen, vielen Tagen
Erglänzt an dieses Tages Widerschein.
Mög' jeder Ernst euch goldne Früchte tragen
Und jedes Spiel euch lehren, froh zu sein.






Hermann Ritter von Lingg, 1820 - 1905




photo copyright: Isabella Kramer


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Die Weihnachtsfee







Die Weihnachtsfee



Die Weihnachtsfee Distella
hat silberweißes Haar,
verziert mit tausend Sternen,
so schön, kaum vorstellbar!

Ihr Kleid aus feinster Seide
umschwebt sie wie ein Traum,
rot, grün in Weihnachtsfarben,
goldsternbestickt am Saum.

Sie schickt in Kindernächte
ihr Weihnachtsglöckchenlachen,
verscheucht mit Feenhänden
die Angst vor bösen Drachen.

Am Tag träumt sie am liebsten
im Grün des Tannenkranzes
und übt mir ihren Schwestern
den Dreh des Weihnachtstanzes.

Dann fliegen ihre Haare,
dass Glitzerfunken sprühn,
die Hände, Füße wirbeln,
jetzt noch ein Sprung, ganz kühn.

Am Baum die Kugeln schwanken
gefährlich her und hin.
Die Feen kichern leise,
so stimmt’s, der Schwung ist drin.

Siehst du nun scheinbar grundlos,
den Christbaum sich bewegen,
dann hat es wohl am Reigen
der Weihnachtsfeen gelegen.



veredit©isabella.kramer13




Gemälde copyright: Isabella Kramer 


Enthalten in dem Gedichtband Kinder-Gedichte-Welt. Einige wenige Exemplare (Softcover oder das hochwertige Hardcover) sind über mich persönlich erhältlich oder via Blurb.de bestellbar

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Kinder-Gedichte-Welt
Kinder-Gedicht...
Von Isabella Kramer
Photo book






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Die weisse Weihnachtsrose

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Die weisse Weihnachtsrose

Wenn über Wege tiefbeschneit
der Schlitten lustig rennt,
im Spätjahr in der Dämmerzeit,
die Wochen im Advent,
wenn aus dem Schnee das junge Reh
sich Kräuter sucht und Moose,
blüht unverdorrt im Frost noch fort
die weisse Weihnachtsrose.

Kein Blümchen sonst auf weiter Flur;
in ihrem Dornenkleid
nur sie, die niedre Distel nur
trotzt allem Winterleid;
das macht, sie will erwarten still,
bis sich die Sonne wendet,
damit sie weiss, dass Schnee und Eis
auch diesmal wieder endet.

Doch ist`s geschehn, nimmt fühlbar kaum
der Nächte Dunkel ab,
dann sinkt mit einem Hoffnungstraum
auch sie zurück ins Grab.
Nun schläft sie gern; sie hat von fern
des Frühlings Gruss vernommen,
und o wie bald wird glanzumwallt
er sie zu wecken kommen.


Hermann von Lingg




Schneerose - veredit.isabella kramer 2009


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