Gedichte für Kinder, Gedicht, Rätsel, Schlaflieder, Märchengedichte, Kindergedichte, Reime, Rätsel und Lieder
Kindergedichte für kleine und große Kinder - Wunschthema einfach anklicken!
Der Reif
Weihnachtszeit
Lied des Nussknackers
Harte Nüsse, die zerbeiss' ich.
Süsse Kerne schluck' ich fleissig;
doch die Schalen, ei! die schmeiss' ich
lieber Andern hin,
weil ich König bin.
Zwar mein Bart ist lang,
und mein Kopf ist dick
und gar wild der Blick;
doch was tut denn das?
Tu' kein'm Menschen was;
bin im Herzensgrund,
trotz dem grossen Mund,
ganz ein guter Jung',
lieb' Veränderung;
amüsir' mich gern
wie die grossen Herrn;
Arbeit wird mir schwer
und dann mag ich sehr
frommen Kindersinn
weil ich König bin."
Heinrich Hoffmann, 1809 - 1894
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Foto von Annie Spratt auf Unsplash
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Der Gesang im Ofen
Heut nacht so wunderbar,
Wie nie ein andres Singen
Mir herzergreifend war?
Lang war’s, als säng’ in Flammen
Unsel’ger Geister Chor,
Dann aber sang’s in Worten
So tönend meinem Ohr:
Du forschest, was so singet
In deines Ofens Raum.
Ich bin’s, der Ast von einem
Gefällten Tannenbaum.
Vom Baume, der geschnitten
Schon längst in Bretter breit,
Der Schreiner hobelt singend:
»Mach, Alter, dich bereit!«
So sang es kurz in Worten,
In Tönen doch noch lang,
Bis mich in Schlaf und Träume
Einlullte der Gesang.
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von Weihnachtsmäusen
entlarvte ihre Spuren.
Advent ist ihre Hochsaison
exakt, wie Schweizer Uhren.
einzig die Nagereste.
So zahlreich ihre Gattung ist,
so heimlich ihre Feste.
in Stuben, Küchen, Kellern,
mit Keksen, Kringeln, Schokowerk.
Man sieht‘s an leeren Tellern.
bestimmt aus der Erfahrung.
Sah er die Maus? Er sagt es nicht.
denn Fantasie braucht Nahrung …
* "Die Weihnachtsmaus" ist ein Gedicht von James Krüss
Gemälde copyright: Isabella Kramer
Enthalten in dem Gedichtband Kinder-Gedichte-Welt. Einige wenige Exemplare (Softcover oder das hochwertige Hardcover) sind über mich persönlich erhältlich oder via Blurb.de bestellbar
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Schlechtes Wetter
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Vorweihnacht
Bald ist Weihnacht, wie freu' ich mich drauf,
da putzt uns die Mutter ein Bäumlein schön auf;
es glänzen die Äpfel, es funkeln die Stern',
wie hab'n wir doch alle das Weihnachtsfest gern.
Volksgut
Photo copyright: Isabella Kramer
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Es ist Advent!
Die Vöglein heimgezogen;
Der Himmel schwebt so grau und fahl,
Es brausen kalt die Wogen.
Und doch nicht Leid im Herzen brennt:
Es ist Advent!
Ein starkes, frohes Hoffen;
Das schließet auf der Armen Zelt
Und macht Paläste offen;
Das kleinste Kind die Ursach kennt:
Es ist Advent!
Von Weihnachtsfrühlingstunde!
Advent, Advent, du Glockenklang
Vom neuem Gnadenbunde!
Du Morgenstrahl von Gott gesendt!
Es ist Advent.
Herbst
Zu Golde ward die Welt;
zu lange traf
der Sonne süßer Strahl
das Blatt, den Zweig.
Nun neig
dich, Welt, hinab
Bald sinkt's von droben dir
in flockigen Geweben
verschleiernd zu -
und bringt dir Ruh,
o Welt,
o dir, zu Gold geliebtes Leben,
Ruh.
von Christian Morgenstern, 1871-1914
Novembertag
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Kinderfest im Herbst
Bild von: Ferdinand du Puigaudeau (1864-1930) von wikimedia commons
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Klage um den kleinen Jakob
Der Gaul
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Das Geheimnis des Traumes
Mein Kind, wir waren Kinder
Mein Kind, wir waren Kinder,
Zwei Kinder, klein und froh;
Wir krochen ins Hühnerhäuschen,
Versteckten uns unter das Stroh.
Wir krähten wie die Hähne,
Und kamen Leute vorbei -
Kikereküh! sie glaubten,
Es wäre Hahnengeschrei.
Die Kisten auf unserem Hofe
Die tapezierten wir aus,
Und wohnten drin beisammen,
Und machten ein vornehmes Haus.
Des Nachbars alte Katze
Kam öfters zum Besuch;
Wir machten ihr Bückling und Knickse
Und Komplimente genug.
Wir haben nach ihrem Befinden
Besorglich und freundlich gefragt;
Wir haben seitdem dasselbe
Mancher alten Katze gesagt.
Wir saßen auch oft und sprachen
Vernünftig, wie alte Leut
Und klagten, wie alles besser
Gewesen zu unserer Zeit;
Wie Lieb und Treu und Glauben
Verschwunden aus der Welt,
Und wie so teuer der Kaffee,
Und wie so rar das Geld! - - -
Vorbei sind die Kinderspiele,
Und Alles rollt vorbei -
Das Geld und die Welt und die Zeiten,
Und Glauben und Lieb und Treu.
Bei den Eichelelfen
Gemälde copyright: Isabella Kramer
Enthalten in dem Gedichtband Kinder-Gedichte-Welt. Einige wenige Exemplare (Softcover oder das hochwertige Hardcover) sind über mich persönlich erhältlich oder via Blurb.de bestellbar
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Der Pfau
Der Pfau
Sich vor dem Vögelchore, —
Und hätt' er rothe Strümpfe an,
So war' er Monsignore.
Und schritt er vor den andern erst
Daher auf rothen Sohlen,
So thät aus ihrem Futter er
Wohl gar den Zehent holen.
Sie müßten dann beim Hochamt ihm
Demüthig ministriren:
Bei der Capelle soll der Specht
Den Tacktstock rüstig führen.
Der Dompfaff kriegte seinen Theil,
Noch mehr die schwarze Krähe,
Der lange Storch, der würd' Hatschier *,
Daß er zur Ordnung sehe.
Doch ach! Die ganze Herrlichkeit
Sie kann nicht recht gedeihen,
Die Ursach' ist, daß rothe Strumpf'
Ihm Gott nicht will verleihen.
Photo copyright: Isabella Kramer
Erläuterung von wikipedia ... Hartschier
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Das große Karussel
Das große Karussel Im Himmel ist ein Karussell, Das dreht sich Tag und Nacht. Es dreht sich wie im Traum so schnell, Wir sehn es nicht, es ist zu hell Aus lauter Licht gemacht; Still, mein Wildfang, gib acht! Gib acht, es dreht die Sterne, du, Im ganzen Himmelsraum. Es dreht die Sterne ohne Ruh Und macht Musik, Musik dazu, So fein, wir hören's kaum; Wir hören's nur im Traum. Im Traum, da hören wir's von fern, Von fern im Himmel hell. Drum träumt mein Wildfang gar so gern, Wir drehn uns mit auf einem Stern; Es geht uns nicht zu schnell, Das große Karussell. | |||
Richard Fedor Leopold Dehmel Photo copyright: Isabella Kramer |
Die Heide
Über die Heide im Sonnenstrahl
Lief ich als Bub viel hundertmal,
Meinen Drachen am drahtharten Stricke,
Lief mit rückwärts gewendetem Blicke
Glühend im jubelnden Bubenglücke.
Was die Heide nicht alles kann!
Komm' heut' zurück als aufrechter Mann:
Kaum, daß die Füße die Heide berühren,
Kaum, daß die Sohlen die Heide verspüren,
Fühl' ich den Buben den Mann verführen!
Stürm' schon, wie einst, übers Heideland,
Halt' einen Sonnenstrahl fest in der Hand;
Mag sich das Wölkchen noch so sperren
Und am knatternden Faden zerren,
O, ich zeig' meinem Drachen den Herren!
Und es folgt mir! Ich stürme dahin,
Jung, weil ich wieder zu Hause bin,
Jung und stark und nicht zu zähmen!
Wenn nur die andern Buben schon kämen!
Wagt's nur, wagt's mit mir aufzunehmen!
Gesang einer Nymphe
befreit - im kasten -
schaue ich in die ferne
atme einsamkeit
vor dem unwetter
vibriert die luft - nicht spürbar
im käfig aus glas
unsicher bin ich
nur in den balken der wind
säuselt und flüstert
aufpeitscht das wasser
nymphen des meeres streiten
im tanz mit göttern
die wellen tosen
springen spritzen hüpfen hoch
und du sitzt ganz still
wie sie sich wiegen
im schaum die meerjungfrauen
silbrig-blau glitzernd
töchter nereus'
durchkichern sie die wasser
an poseidons leib
du fasst dir ins haar
feucht - wie deine weiße haut -
der gischt entkommen...
Weißt du wohin deine Katze geht?
Weißt du wohin deine Katze geht?
Weißt du
wohin deine Katze geht
wenn du dich umdrehst?
Wenn sie dir am Morgen
... auf dem Bauch liegt,
was sie da auf katzisch denkt
und die ganze Welt vibrierend
weiter dreht
und du dich nicht zu rühren
traust -
weißt du's?
Weißt du
wen sie jagt im Schlaf
wenn ihre Tatzen zucken
und du mitunter fragst -
bin ichs - bin ichs nicht?
Und wen immer sie meint
wenn sie um die Beine dir streicht
und drückt und herzerweichend
maunzt -
bist du's oder nur der Käse in deiner Hand -
ganz Katzenart,
weißt du's?
Da, wo du bist,
kann leicht auch deine Katze sein,
aber wo sie ist -
wie reichst du dahin?
von Bernd Pol
Photo copyright: Isabella Kramer
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Laterne, Laterne
Kindergedicht - das Hexen-Einmaleins
Aus Eins mach Zehn,
Und Zwei lass gehn,
Und Drei mach gleich,
so bist du reich.
Verlier die Vier!
Aus Fünf und Sechs -
So sagt die Hex -
Mach Sieben und Acht,
So ists vollbracht:
Und Neun ist Eins,
Und Zehn ist keins,
Das ist das Hexen-Einmaleins!
von Johann Wolfgang von Goethe
Bildmaterial von wikimedia commons: Démons et Merveilles - Edward Reginald Frampton (1872-1923)
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Kindheit
Da rinnt der Schule lange Angst und Zeit