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Das Häslein - Christian Morgenstern

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Unterm Schirme, tief im Tann,
Hab ich heut gelegen,
Durch die schweren Zweige rann
Reicher Sommerregen.


Plötzlich rauscht das nasse Gras -
Stille! Nicht gemuckt! -
Mir zur Seite duckt
Sich ein junger Has -


Dummes Häschen,
Bist du blind?
Hat dein Näschen
Keinen Wind?


Doch das Häschen, unbewegt,
Nutzt, was ihm beschieden,
Ohren, weit zurückgelegt,
Miene, schlau zufrieden.


Ohne Atem lieg ich fast,
Lass die Mücken sitzen;
Still besieht mein kleiner Gast
Meine Stiefelspitzen ...


Um uns beide - tropf - tropf - tropf -
Traut eintönig Rauschen ...
Auf dem Schirmdach - klopf - klopf - klopf ...
Und wir lauschen ... lauschen ...


Wunderwürzig kommt der Duft
Durch den Wald geflogen;
Häschen schnuppert in die Luft,
Fühlt sich fortgezogen;


Schiebt gemächlich seitwärts, macht
Männchen aller Ecken ...
Herzlich hab ich aufgelacht -
Ei, der wilde Schrecken!





Christian Morgenstern, 1871-1914



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Blumengesicht

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Blumengesicht,
Du Kind, Du kleines,
Taugt Regen nicht.
Du liegst so warm
In meinem Arm, –
Hör' wie der Wind
Die Zweiglein bricht! –
Schlaf ein geschwind
Und weine nicht! ....


Ada Christen, 1839 - 1901

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Der Pfau

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Der Pfau


Wie schlafend unterm Flügel ein Pfau den Schnabel hält,
Von luft'gen Vogelträumen die blaue Brust geschwellt,
Geduckt auf einem Fuße, dann plötzlich oft einmal
Im Traume phantasierend das Funkelrad erstellt:

So hing betäubt und trunken, ausreckend Berg und Tal,
Der große Wundervogel in tiefem Schlaf, die Welt;
So schwoll der blaue Himmel von Träumen ohne Zahl,
Mit leisem Knistern schlug er ein Rad, das Sternenzelt.







Gottfried Keller, (1819 - 1890), Schweizer Dichter und Romanautor




Gemälde copyright: Isabella Kramer
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Frauenmantel - alchemilla

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Frauenmantel - alchemilla 



Das Kräutlein treibt ein rundes Blatt
Wie keines ringsherum es hat.
Mit zierlich eingekerbtem Rand
Ist für den Tau es angespannt,
Recht als ein Schälchen hingestellt,
in welches Perl`auf Perle fällt.
So hebt es auf des Himmels Tau,
der niedersinkt auf Flur und Au`,
Manch Elflein gegen Morgen kommt,
das dürstet, dem zu trinken frommt,
Schöpft aus dem Schüsselchen und spricht:
Ein bessres Labsal gibt es nicht





Johannes Trojan, 1837-1915




 
Photo copyright: Isabella Kramer
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