Der Frosch
Ein Feuerwerk vor einem Rittersitze
erhellte rings die Nacht. Da rief voll Übermut,
ein hochgelahrter Frosch in einer nahen Pfütze:
"Ihr Brüder! Welch ein künstliches Geblitze!
Oh welche wunderbare Glut.
Seht, was der Mensch zu unserem Besten tut!"
Und die Moral? - verschwieg ich gerne.
Mensch, der des dummen Frosches lacht,
erröte! - Sonne, Mond und Sterne
wähnst du für dich allein gemacht!
Friedrich Haug, 1761 - 1829, aus Epigramme und vermischte Gedichte
ein hochgelahrter Frosch in einer nahen Pfütze:
"Ihr Brüder! Welch ein künstliches Geblitze!
Oh welche wunderbare Glut.
Seht, was der Mensch zu unserem Besten tut!"
Und die Moral? - verschwieg ich gerne.
Mensch, der des dummen Frosches lacht,
erröte! - Sonne, Mond und Sterne
wähnst du für dich allein gemacht!
Friedrich Haug, 1761 - 1829, aus Epigramme und vermischte Gedichte
Photo copyright: Isabella Kramer
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