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Gewitter

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Gewitter

Die Tanne stöhnt und ächzt im Sturm,
Die starken Äste krachen,
Der Regen strömt, unheimlich schallt
Der Schrei der Eule durch den Wald
Wie wildes, schrilles Lachen.

Die Wolken ziehen grau und schwer,
Die grellen Blitze flammen,
Der Donner kracht, – dumpf rollt es nach –
Als bräche jäh beim nächsten Schlag
Die ganze Welt zusammen!

Doch wilder ist als Sturm und Wind
Mein sehnendes Verlangen!
Jäh, wie der Blitz die Nacht zerreißt,
Erscheint mein Glück vor meinem Geist,
Das gar zu schnell vergangen.

Und wenn der Wetterstrahl erlischt,
Scheint tiefer noch das Düster. –
Dein Nachglanz, Du verlor'nes Glück,
Enthüllt die Zukunft meinem Blick
Nur grauser noch und wüster!



Melanie Ebhardt, 1879 - 1919







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