Kindergedichte für kleine und große Kinder - Wunschthema einfach anklicken!

ab nach draußen ABC-Reihe für Kinder Abenteuer Abzählreime Advent Akrobaten Angst Apfel April Aquarelle Bach Balladen bäume Berge Birnen Blumengedichte Brot Burgen Christkind Dezember Dolores Werner Drachen Eis Engel Englisch Erinnerung Ernte Esel Eule fantasie Fasching Februar Feder feen und elfen Feuer Fische Fledermaus Fliegen Freiheit Fremde Länder Freunde Friede Froschgedichte Frost Frühling Garten Gäste Geburtstag Geheimnis Geister Geschenke Gewitter Glocke Glück Gold Großmutter Grusel Gute-Nacht-Gedichte Hähne und Hühner Halloween Hasen Heide Heinzelmännchen Herbst Hexen Hörtexte Humor Hunde Hüte Igel Illustration Isabella Kramer Januar Juli Juni Kalender Karneval Karussell Katzen Käuzchen Kekse Knecht Ruprecht Kochen und Backen könige krank Krieg Krokodil Künstler Lachen Lamm Laterne Leckereien Lehrer Licht Lied Maigedicht Maikäfer märchen Martinstag März Mäuse Meer Meise Modenschau Mond Moor Mühlen Müller nachts natur Nebel Nikolaus Nilpferd nixen und meerjungfrauen November Nüsse Ostergedichte Osterhase Ostern Otter Pantum Parabel Paris Parties und Feste Pfau Pferde Pflanzen Pflaumen Pilzgedicht Pinguine Piratengedicht prinzessinnen und prinzen Puppen Raben Ranunkel Rätsel Regen Regenbogen Reisen Riesen Ritter Rosen Schabernack Schätze Schiffe schlafen Schlaflied Schlaraffenland Schlitten Schmetterlinge Schnecken Schnee Schneekönigin Schnupfen Schokolade Schornsteinfeger See Seefahrer und Piraten Segelschiffe Silvester sommer Sonne Sorgen Spaß Spatz spielen Spinnen Spuk und Gespenster Sterne Storch Sturm Tannenbaum tanzen Tee Tiergedichte Traum traurig Trost über Dichter Uhu Veilchen veredit Vögel Volksgut Wald Wale Wasser Wassermann Weidenkätzchen Weihnachten Weihnachtsmann Weisheit wenn zwei sich finden Wetter Wichtel Wiegenlieder Wiese Wind Winter Wolf Wolken Wünsche Zauber Zitate zu Hause Zwerge

Frühlings-Erwachen

.



Schneeglöckchen, wunderliches Ding,
Erwachst und läuterst: Kling, ling, ling,
"Auf, auf ihr Schläfer, es ist Zeit,
Vom Winterschlafe euch befreit!"

Den Krokus es nicht länger hält,
Neugierig schaut er in die Welt,
Dem Sonnenstrahl, der ihn umfließt,
Er lächelnd seinen Kelch erschließt.

Marienblümchen guckt hervor,
Hebt dann das Köpfchen keck empor,
Doch fehlet ihm der Sonnenschein,
So nickt es noch zuweilen ein.

Auch Veilchen, das die Mahnung traf,
Wischt aus den Aeuglein sich den Schlaf,
Und wie es nun so schläfrig schaut,
Die andern Blümchen kichern laut.

Die Primel auch vom Traum erwacht
Und mit den andern scherzt und lacht,
Sie zupfen hinten, zupfen vorn,
Den alten, guten Hagedorn.

Wie der sich dehnt, wie der sich streckt,
Als sie ihn aus dem Schlaf erweckt,
Er hätte gar zu gern gegrollt
Dem jungen Volke und geschmollt.

Wenn's ihn dazu nur kommen ließ',
Das Veilchen duftet gar zu süß,
Marienblümchen schaut ihn an
Daß er nicht böse werden kann.

Nun fängt er sich zu putzen an -
O weh' dem armen, alten Mann!
Da steht er nun, so recht ein Greis,
Geschmückt mit Blüthen silberweiß.

Maiglöckchen klingt und rufet laut
Zu allen Bäumen: "Aufgeschaut!"
Und tausend Augen springen auf
Und frohes Leben regt sich drauf.

Und alle Bäume, weit und breit
Die ziehen an ein neues Kleid,
Und wenn sie sich recht schön belaubt,
So schlingen Blüthen sie um's Haupt.

Die Birke ist so blank, so nett,
Sie schaut so eitel und kokett,
Nickt in dem Bach, der lustig quillt,
Entgegen ihrem Spiegelbild.

Und schaut die Trauerweide gar!
Es wallt ihr langes, grünes Haar
Und in den See, der freundlich blaut,
Sie wie ein schelmisch Nixchen schaut.

Der Eichbaum steht, ein Großpapa,
Im Kreis der andern Bäume da,
Es klettert, wie ein Engelchor,
Der Epheu wild an ihm empor.

Und wie nun Alles grünt und blüht
Am Hag die Rose auch erglüht -
Ein jedes Herz fliegt zu ihr hin,
Sie ist des Frühlings Königin.

Die Rebe blüht nun endlich auch
Und jeder Baum und jeder Strauch,
Und Liebe jede Blüth' durchdringt,
Daß sie im Herbste Segen bringt.








Emilie Emma von Hallberg, 1826-1862


.