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Bei den Enkeln

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Bei den Enkeln

„Du liebe, Du gute Großmama!
Ich hab’ Dich am liebsten! Nicht wahr? – Ja ja!“
Und schmeichelnde Stimmchen dagegen: „Nein, nein!
Ich hab’ Dich am liebsten, lieb Großmütterlein!“
O glückliche Alte im Enkelhaus!
Sie weiß fast vor Liebe nicht ein noch aus.

Das Eine betrachtet den freundlichen Mund,
Denn der giebt die schönen Geschichten kund
Von den Zwergen in Bergen und Nixen im Thal –
Und das Andere kann an des Augen Strahl
Der Großmama nicht satt sich sehn:
An der Großmama ist ja Alles so schön!

Wie der Mutter der jubelnden Enkel blüht
Im seligen Antlitz die Lust im Gemüth
Vor solchen Sternen! Ihr Licht bescheint
Drei Lebensalter in Liebe vereint:
Drei Geschlechter in einem Glück geweiht!
Gott schirm’ dich, glücksel’ge Dreieinigkeit!


Friedrich Hofmann, 1813 - 1888








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Ostergedicht

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Ostergedicht

Wenn die Schokolade keimt,
wenn nach langem Druck bei Dichterlingen
›Glockenklingen‹ sich auf ›Lenzesschwingen‹
endlich reimt,
und der Osterhase hinten auch schon presst,
dann kommt bald das Osterfest.

Und wenn wirklich dann mit Glockenklingen
Ostern naht auf Lenzesschwingen, – – –
dann mit jenen Dichterlingen
und mit deren jugendlichen Bräuten
draußen schwelgen mit berauschten Händen – – –
ach, das denk ich mir entsetzlich,
außerdem – unter Umständen –
ungesetzlich.

Aber morgens auf dem Frühstückstische
fünf, sechs, sieben flaumweich gelbe frische
Eier. Und dann ganz hineingekniet!
Ha! Da spürt man, wie die Frühlingwärme
durch geheime Gänge und Gedärme
in die Zukunft zieht,
und wie dankbar wir für solchen Segen
sein müssen.
Ach, ich könnte alle Hennen küssen,
die so langgezogene Kugeln legen.
– – –


Joachim Ringelnatz, 1883 - 1934




Photo copyright: Isabella Kramer


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Osterglocken

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Osterglocken 


Die Osterglocken klingen!
Horch auf, du zagend Herz!
Es schwebt auf goldnen Schwingen
Die Hoffnung erdenwärts.


Was stumm im Winterleide
Gebeugt und trauernd stand,
Trägt nun am grünen Kleide
Ein blaues Veilchenband.


Die lenzlichen Standarten,
Lichtblau und Sonnensaum
Fliegen im Frühlingsgarten
Und um den Blütenbaum.


Die Scholle dampft, ihr Samen
Sproßt unter Lerchensang,
Die Drossel singt ihr Amen
Vom grünen Birkenhang.


Und du, du wolltest schweigen,
Du Herz in meiner Brust?
Wenn tausend Freuden geigen
Von Dank und Lenzes Lust?


Mach' hoch das Tor mit Singen,
Daß wir den Himmel sehn:
Die Osterglocken klingen!
Herz, du sollst auferstehn!




Johanna Lankau, 1866 - 1921


Gemälde copyright: Isabella Kramer 


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Kontakt über email: vere_dit@yahoo.de




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März

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März

Sprich noch nicht vom Frühling, es ist zu früh!
So lockend die Sonne vom Himmel blitzt,
so lockend alles gänzt und glitzt…

Sprich noch nicht vom Frühling, es ist zu früh!
Es werden Tage wieder kommen,
bevor erblüht, wovon du träumst,
da alles wie vorher trostlos weh
im Regen sich begräbt und Schnee,
Tage voll Traurigkeit, Tage voll Müh…
sprich noch nicht vom Frühling, es ist zu früh!

Und doch und dennoch: Mit jubelndem Liede
grüße dies frohe befreiende Blau
über all dem farblosen Grau,
freu dich der flimmernden Mittagsstunden,
sonne das Herz dir zu keimender Kraft,
daß es dem müde machenden Winter
und seiner Enttäuschung sich wieder entrafft!

Nur warte, nur wart noch! Es wird sich erfüllen,
es wird sich erfüllen, was du ersehnst:
Glutig auflodern wird es am Himmel,
über die Berge her wird es wehn
und wie donnernde Osterglocken
wird es durch die Lande gehn…

Nur warte, nur wart noch und hab Geduld!
So schön und so köstlich dies blitzende Blau
mit seinem süßen stillen Locken,
es kommen Tage noch und Wochen,
farblos grau,
da alles wie vorher trostlos weh
in Regen sich begräbt und Schnee,
Tage voll Traurigkeit, Tage voll Müh…
sprich noch nicht vom Frühling, es ist zu früh!


Cäsar Flaischlen, 1864 - 1920




Photo copyright: Isabella Kramer


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Der Luftballon

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Der Luftballon

Das war wohl nicht nach deinem Sinn,
O weh, mein kleiner Hans!
Da fliegt dein Luftballon dahin
Im Morgensonnenglanz.

Und alle Leute um und um,
Sie stehn und sehn empor
Und freun sich gar und lachen drum,
Daß Hänschen ihn verlor.

Da geht er ab und segelt fort,
Empor mit leichtem Flug
Und sucht sich einen andern Ort -
Die Welt ist groß genug.

In blaue Luft steigt er gemach,
Und unerreichbar fern
Verstrahlt er überm Kirchendach
Als wie ein roter Stern.

Nach Süden segelt er geschwind,
Zum fernen Afrika,
Wo all die Schwarzen Menschen sind,
Und bald ist er schon da.

Wie dann sich wohl die Schwarzen freun,
Und alles tanzt und springt,
Wenn übermorgen um halb neun
Er dort heruntersinkt.


Heinrich Seidel, 1842 - 1906








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