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Mittagszauber

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Mittagszauber

Goldstaub die Luft! – Der stille Park verträumt,
Die Rosen schwer, vom eignen Dufte trunken,
Und jeder Halm von weißem Licht umsäumt,
Und selbst das Erlenlaub in Schlaf versunken.

Es ist so still – nur dann und wann im Hag
Ein Wachtelruf, des Hähers Liebeslocken,
Ein schluchzend abgebrochner Amselschlag,
Ein kurzes Brausen wie versunkne Glocken.

Ich selbst verträumt, das Auge sonnenschwer,
Es flutet über mich mit schwüler Welle,
Ein blauer Falter taumelt um mich her,
Vom Schilfe tönt das Schwirren der Libelle.

In meiner Seele wird es licht und weit,
Ein Schwanken ist's, ein selig Untergehn.....
Des Sommertags verlor'ne Einsamkeit
Fühl ich wie gold'ne Nebel mich umwehn.

Noch sieht mein Aug' ein fallend Rosenblatt,
Ein Wasserhuhn ist taumelnd aufgeflogen.
Ich sinke hin – so still und traumesmatt
Und treibe steuerlos auf Traumeswogen.



Hedwig Dransfeld, 1871 - 1925





Photo copyright: Isabella Kramer

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Der Sommer

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Der Sommer

Wenn dann vorbei des Frühlings Blüte schwindet,
So ist der Sommer da, der um das Jahr sich windet.
Und wie der Bach das Tal hinuntergleitet,
So ist der Berge Pracht darum verbreitet.
Daß sich das Feld mit Pracht am meisten zeiget,
Ist, wie der Tag, der sich zum Abend neiget;
Wie so das Jahr verweilt, so sind des Sommers Stunden
Und Bilder der Natur dem Menschen oft verschwunden.



Friedrich Hölderlin, 1770 - 1843



Photo copyright: Isabella Kramer

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Sommerwind

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Sommerwind

Sommerwind, schon fast ein Sturm,
der kommt heute echt gelegen.
Denn der neue Drachen möchte
endlich sich so recht bewegen.

Wie es Drachen eben lieben, 
himmelhoch, gen Wolkenränder.
Lustig flattern dann am Schwanz
seine vielen bunten Bänder. 

Salto, Kurven, Pirouetten, 
mancher Spatz kann sich kaum retten,
staunt über den Riesenflieger. 
Doch bei diesem kleinen Wettkampf
sind am Ende beide Sieger. 


veredit©isabella.kramer23





Gemälde copyright: Isabella Kramer 


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Kontakt über email: vere_dit@yahoo.de

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Natur

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Natur

Wenn immer sie mich fragen,
Ob ich ein Freund sei der Natur,
Was soll ich ihnen nur
Dann sagen?

Ich kann eine Bohrmaschine,
Einen Hosenträger oder ein Kind
So lieben wie eine Biene
Oder wie Blumen oder Wind.

Ein Sofa ist entstanden,
So wie ein Flußbett entstand.
Wo immer Schiffe landen,
Finden sie immer nur Land.

Es mag ein holder Schauer
Nach einem Erlebnis in mir sein.
Ich streichle eine Mauer
Des Postamts. Glatte Mauer aus Stein.

Und keiner von den Steinen
Nickt mir zurück.

Und manche Leute weinen
Vor Glück.





Joachim Ringelnatz, 1883 - 1934



Photo copyright: Isabella Kramer

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Mein Falke

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 Mein Falke


O Sehnsucht, wilder Falke mein,
Willst du auch müde werden?
Dess' Heimat hoch im Blauen war,
Behagt's dir nun auf Erden?

Wie oft hast du den jungen Sinn
Aus diesen grauen Tagen
Hoch über Sorge, Not und Leid
Getragen.

Bis mir das dunkle Tal entschwand
Im märchenweiter Ferne
Und um mein glühend Haupt sich bog
Das Diadem der Sterne.

Nun beugst auch du die stolze Stirn
Und läßt die Flügel hängen,
Nun hat auch dich die Sorgenfrau
Gefangen.

Brich deine Fesseln, Wanderfalk,
Und hebe dein Gefieder -
Siehst du die Sterne droben glühn,
Hörst du die süßen Lieder?

Es ist die Heimat, die uns ruft,
Sie lockt mit Lust und Wonne,
Steig auf mit hellem Jubelschrei
Zur Sonne!


Anna Ritter, 1865 - 1921

 


 

 

Foto von Lance Reis auf Unsplash

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