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Liebe

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Liebe

Liebe berauscht, sagt man.
Liebe ernüchtert, sagt man.
Liebe läßt klar sehen, sagt man.
Liebe macht blind.
Liebe verdirbt.
Liebe veredelt.
Liebe stärkt.
Liebe schwächt.
Liebe bringt Pein,
und Liebe bringt Glück.
Wo, wer ist jener Sagtman?
Liebe macht gar nichts, erwidere ich ihm.
Wir machen die Liebe zu dem, was sie uns wird.


Gottfried Keller, 1819 - 1890









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Das Schilf

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Das Schilf

Stille, er schläft, stille! stille!
Libelle, reg die Schwingen sacht,
Daß nicht das Goldgewebe schrille,
Und, Ufergrün, halt gute Wacht,
Kein Kieselchen laß niederfallen.
Er schläft auf seinem Wolkenflaum,
Und über ihn läßt säuselnd wallen
Das Laubgewölb' der alte Baum;
Hoch oben, wo die Sonne glüht,
Wieget der Vogel seine Flügel,
Und wie ein schlüpfend Fischlein zieht
Sein Schatten durch des Teiches Spiegel.
Stille, stille! er hat sich geregt,
Ein fallend Reis hat ihn bewegt,
Das grad zum Nest der Hänfling trug;
Su, Su! breit, Ast, dein grünes Tuch –
Su, Su! nun schläft er fest genug.



Annette von Droste-Hülshoff, 1797 - 1848



Photo copyright: Isabella Kramer

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Drinnen im Strauß

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Drinnen im Strauß

Der Abendhimmel leuchtet wie ein Blumenstrauß;
Wie rosige Wicken und rosa Klee sehen die Wolken aus.
Den Strauß umschließen die grünen Bäume und Wiesen,
Und leicht schwebt über der goldenen Helle
Des Mondes Sichel wie eine silberne Libelle.
Die Menschen aber gehen versunken tief drinnen im Strauß,
wie die Käfer trunken, und finden nicht mehr heraus.



Max Dauthendey, 1867 - 1918




Photo copyright: 
Isabella Kramer

Krebs-Gedicht, oder auch nicht

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Krebs-Gedicht, oder auch nicht...

Von Krebsen wollte ich euch schreiben,
von Krabbelwesen diesen leisen, die nachts 
sich unterm Bett verstecken und dort die großen
Monster wecken, die nur ein warmes
Licht vertreibt oder wenn Paps die Stirn 
einreibt mit jener Paste, die so duftet, 
wie ein kompletter Feenwald. 

Sofort sind Krebs und Krabbelwesen,
selbst Monster fort in jenem Spalt,
den Liebe und Fürsorge gibt.
Darum ist der auch so beliebt.

Und so gesehen, sollt' ich passen, 
die Krebse Krebse sein lassen,
im Meer, am Strand, wo sie auch leben,
besser auch mich ins Bett begeben.
Schnurstracks und ohne jede Zirkus, 
kein Krebsgedicht, nur einfach Schluss. 
 





veredit©isabella.kramer23 





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Gemälde copyright: 
Isabella Kramer 


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Kontakt über email: vere_dit@yahoo.de


Der Einsiedler

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Der Einsiedler

Er hatte seit Jahren nicht mehr gesät
Verstreut noch reifte ihm das Getreide
Zuletzt ließ er den Hafer ungemäht
Sein Pferd verlor sich auf der Weide.

Er brach eine Zeit noch Beeren vom Ast
Als müßte er einen Hunger stillen
Dann vergaß er auch diese letzte Last
Um seiner tieferen Ruhe willen.

Er saß vor der Hütte bei Tag und Nacht
Die Hütte verfiel in Wind und Regen
Allmählich wuchsen die Gräser sacht
Seinen Füßen und Knien entgegen

Und wuchsen langsam durch seine Hand.
Er ward wie ein Sieb, ohne Außen und Innen.
Gleichmäßig und ganz ohne Widerstand
Konnten die Jahre durch ihn rinnen.




Maria Luise Weissmann, 1899 - 1929



Photo copyright: Isabella Kramer

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