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Der Kater und der Wetterhahn

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Der Kater und der Wetterhahn

Ein junger Kater sah den goldnen Wetterhahn,
Der auf dem Turme stand, für wahr und lebend an.
"Welch schöner Wuchs! wie glänzend sein Gefieder!
Das wär ein Bissen! – Doch er regt sich nicht.
Wie kommt es?" – Zephyr haucht, indem er dieses spricht;
Und kreischend dreht der Hahn sich hin und wieder.

Entschlossen schleicht nunmehr der Held
Sich in den Turm, besteigt durch eine Lücke
Des hohen Daches steiles Feld,
Erreicht den Gipfel nun, ballt sich; mit stierem Blicke
Belauert er den Hahn, der, steif und ungestört,
Ihm bald den Kopf und bald den Rücken kehrt.

Nun spitzt der Kater seine Klauen,
Versucht es, sie dem Hahn ins Fleisch zu hauen:
Umsonst; die Klauen fassen nicht.
Des Irrtums überzeuget, spricht
Zuletzt der Kater: "Wie? Von unten schien der Wicht
So rasch und fett. Ich wagte seinetwillen
Das Leben gar. Ich Tor! Er taugt ja nur zum Trillen*."

Wie mancher hoher, goldner Mann
Ist, nah gesehn, ein platter Wetterhahn!

Ludwig Heinrich von Nicolay




*Trillen ist ein altes Wort aus dem  18./19. Jahrhundert und bedeutet so viel wie "belästigen, ärgern"



Photo by Erica Leong on Unsplash
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Darum

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Darum

Was freut dich so? Möcht's wissen, mein Herz.
Ach, meint das Herz, das kann ich nicht sagen.
Vielleicht ist's nur allein der März,
Und daß die Bäume nun Knospen tragen,

Und daß die Buben so fröhlich sind
Auf den wiederbesonnten Gassen,
Und daß die Mädel im Frühlingswind
Ihre Zöpfe fliegen lassen,

Und daß die eine dir gestern die Hand
So herzlich gedrückt. Wer will es sagen?
Im Frühling ist alles aus Rand und Band.
Warum? Darum! Nun laß dein Fragen.


Gustav Falke, 1853 -  1916 



Photo copyright: Isabella Kramer
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Sinnender Spatenstich

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Sinnender Spatenstich

Unter der Erde murkst etwas,
Unter der Erde auf Erden.
Pitschert, drängelt. – Was will das
Ding oder was wird aus dem Ding,
Das doch in sich anfing, einmal werden??

Knolle, Puppe, Keim jeder Art
Hält die Erde bewahrt,
Um sie vorzubereiten
Für neue Zeiten.

Die Erde, die so viel Gestorbenes deckt,
Gibt dem Abfall, auch Sonderlingen
Asyl und Ruhe und Schlaf. Und erweckt
Sie streng pünktlich zu Zwiebeln, zu Schmetterlingen.
Zu Quellen, zu Kohlen – – –

Unter der Erde murkst ein Ding,
Irgendwas oder ein Engerling.
Zappelt es? Tickt es? Erbebt es? –

Aber eines Tages lebt es.
Als turmaufkletternde Ranke,
Als Autoöl, als Gedanke – – –

Fäule, Feuchtigkeit oder feiner Humor
Bringen immer wieder Leben hervor.


Joachim Ringelnatz, 1883 - 1934



Photo copyright: Isabella Kramer

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Liebe auf den ersten Blick



Liebe auf den ersten Blick 

Sie hat mir glatt mein Herz gestohlen
für jede Wahl war es zu spät.
Ihr Blick hat: "Nimm mich mit!" befohlen,
da ich sah gleich, nur diese geht!

Ihr seidig schimmernd, weiches Fell,
Samtblau, zum Streicheln wie geboren.
Die Augen klar und bernsteinhell,
ich war verliebt bis an die Ohren.

So leben wir seit vielen Jahren,
sie haucht „miau!“, ich komm sofort.
Bei allem adligen Gebaren,
verstehn wir uns auch ohne Wort'.

Auf langen schlanken Katzenbeinen,
jede Bewegung wirkt grazil,
total entspannt, mit sich im Reinen,
verfolgt sie nur ihr eigenes Ziel.

Verschlafen wird so mancher Tag,
verspielt, ganz einfach weggeputzt.
An anderen ging sie gern auf Jagd,
da hat nur Hausarrest genutzt.

Denn draußen ist es zu gefährlich,
die Straße wär ihr sichrer Tod.
Schaut sie auch noch so sehr begehrlich,
ein klares Nein! tut hier jetzt not.

Nur manchmal in der Sommerzeit,
kann ich dem Blick nicht widerstehn'
und bin zur Ausnahme bereit,
zu zweit wir in den Garten gehen.

Dann wird gepirscht, getrollt, geschnurrt,
belauert was hier fleucht und hummelt,
vor Gartenseligkeit gegurrt,
ganz übermütig rumgetummelt.

Und nächtens dann in ihrem Körbchen
im Traum sie noch die Pfötchen zückt,
auf Kätzisch leise für sich murmelt,
scheint selbst im Schlaf sie noch beglückt.



veredit©isabella.kramer2007


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Kontakt über email: vere_dit@yahoo.de





Photo copyright: Isabella Kramer

Märzlied

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Märzlied

Eh' noch der Lenz beginnt,
Schnee von den Bergen rinnt,
Singet das Vöglein schon
Freudigen Ton.

Noch blüht kein Veilchen blau,
Noch ist der Wald so grau;
Was mag das Vögelein
Denn so erfreun?

Wärme und heller Schein
Hauchen ihm Ahnung ein:
Bald kommt mit neuem Glück
Frühling zurück.

Voll dieser Fröhlichkeit
Singt's ob der dürren Heid',
Lernt auf den künft'gen Mai
Lieder sich neu.


Abraham Emanuel Fröhlich, 1796 - 1865




Photo copyright: Isabella Kramer
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