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Die Genevernixe

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Die Genevernixe

In einen Krämerladen,
Es mochte täglich sein,
Trat lächelnd, wie aus Gnaden,
Ein sittsam Fräulein ein.
Und kauft sich Wacholderbeeren,
Hat weiter kein Begehren
Als diesen Wunsch allein.

Die andern Kunden staunten,
Und fragten hin und her,
Und wie sie rieten, raunten,
Das Rätsel wurde schwer.
Das Fräulein schien wie ein Engel,
Fehlt nur der Lilienstengel
Als Gottes Unschuldswehr.

Als einmal voll die Diele,
Trat wieder sie herein,
Und handelt sich am Ziele
Die schwarzen Beeren ein.
Da fangen sie an zu lachen
Und ihre Glossen zu machen:
Seht nur den Heiligenschein.

Und stumm zieht sie von dannen,
Und wird nicht blaß, noch rot,
Doch ihre Tränen rannen,
Als wärs in Angst und Not.
Und sie wendet sich mit Beben:
Mir kauft ich das ewige Leben,
Ihr aber kauft euch den Tod.

Dann geht sie durchs Gedränge,
Durch Gassen fort zum Fluß,
Begleitet von der Menge,
Die folgt ihr, weil sie muß,
Und sieht im Strom sie versinken,
Und unter Sternenblinken
Ufert ein Wellenkuß.



Detlev von Liliencron, 1844 - 1909



Foto von Mimipic Photography auf Unsplash

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Das Karussell

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Das Karussell

Sie standen stumm und lauschten dem Getön
Verstimmter Instrumente tief in Schlaf:
Die starren Tiere, bunt und wunderschön.
Da sie ein Kinderblick in Schmerz betraf,

Erwachten sie. Die Löwenmähne flog
Im Wind. So klang vom Elefantenzahn
Geläut der Schellen. Rüssel schnob. Es zog
In langem Zug die stolze Karawane

Dahin. Vor ihrem steilen Aufbruch lag
Ein Palmenwald, verstrickt in Abenteuer,
Aus Lichtraketen schoß der heiße Tag,
Kakteen brannten, purpurn, ungeheuer.



Maria Luise Weissmann 1899 - 1929




Gemälde copyright: 
Isabella Kramer 


Bitte beachten Sie das Urheberrecht: Copyright Texte, Fotos und Graphiken = Isabella Kramer, veredit - wenn nicht anders erwähnt. Auch für private Homepages dürfen diese Texte, Fotos und Graphiken nicht ohne ausdrückliche schriftliche Erlaubnis verwendet werden! Wenn Sie meine Gedichte oder Bilder verwenden wollen, fragen sie mich bitte. 
Kontakt über email: vere_dit@yahoo.de


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Strandidyll

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Strandidyll

Auf dem Rücken im warmen Sand
Nie ein schöneres Lager ich fand.
Murmelnde, kichernde Wellen zu Füßen,
Oben im Wind ein Lispeln und Grüßen
Schwankender Halme und leises Gesumm
Sammelnder Bienen, sonst Stille ringsum.
Ja, ringsum!
Nur selten, bald ferne, bald nahebei
Ein Möwenschrei.

Durch das halbgeöffnete Lid
Blinzelt das Auge hinüber zum Ried.
Blendendes, zitterndes Sonnengegleiße;
Schmetterlingsspiele. Blaue und weiße
Kinder der Stunde. Nun löst aus der Schar
Sich ein bläulich geflügeltes Paar,
Liebespaar!
Das schaukelt und gaukelt und flügelt und giebt
Sich sehr verliebt.

Plötzlich, ei fällt denn der Himmel ein?
Weitet sich, breitet sich bläulicher Schein.
Lässt sich das zärtliche Pärchen nieder
Frech mir gerad' auf die Augenlider?
Aber schon merk' ich's am salzigen Geruch,
Und schon fühl' ich's am derben Tuch,
Schürzentuch,
Und hör es am Lachen, die Grete, die Katz,
Beschlich ihren Schatz.

Seit an Seit und Hand in Hand,
Schäferstündchen am stillen Strand.
Schmeichelnder Wind und schäkernde Wellen;
Faltergeschwirr im zitternden, hellen
Sonnengeflirr überm Dünenhang;
Irgendwoher ein verwehter Klang,
Glockenklang,
Und Hundegebell und das klägliche Muh
Einer einsamen Kuh.




Gustav Falke, 1853 - 1916



Photo copyright: Isabella Kramer

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