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zwei Dinge

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Zwei Dinge sollen Kinder
von ihren Eltern bekommen:
Wurzeln und Flügel.

Johann Wolfgang von Goethe






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Wer hat die schönsten Schäfchen?

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Wer hat die schönsten Schäfchen?
Die hat der gold´ne Mond,
Der hinter jenen Bäumen
Am Himmel droben wohnt.

Er kommt am späten Abend,
Wenn alles schlafen will,
Hervor aus seinem Hause
Zum Himmel leis' und still.

Dann weidet er die Schäfchen
Auf seiner blauen Flur,
Denn all' die weißen Sterne
Sind seine Schäfchen nur.

Sie tun uns nichts zu Leide
Hat eins das and're gern,
Und Schwestern sind und Brüder
Da droben Stern an Stern.

Und soll ich dir eins bringen,
So darfst du niemals schrei´n
Mußt freundlich wie die Schäfchen
Und wie ihr Schäfer sein.






von Hoffmann von Fallerleben, im Jahr 1830 (* 2.4.1798 - † 19.2.1874)


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Vorfrühling

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Es fällt die Abenddämmerung
vom Himmel nebelnd und weich,
der laute Tag verstummet,
einem müden Kinde gleich.
Nur unsichtbar hernieder
vom Wipfel im leeren Hag
durch raschelnde Blätter des Vorjahrs
ruft einer Drossel Schlag.
Die Wolke löst sich rieselnd
in Tropfen feucht und sacht;
auf einsamem Wege befällt mich
die dunkelnd einsame Nacht.
Mir aber ist süß und sonnig
von Träumen die Seele bewegt,
wie selig vor seinem Geburtstag
ein Kind zum Schlafen sich legt.



von Wilhelm Jensen, 1837 - 1911








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Winterwärme




Winterwärme

Mit brennenden Lippen,
unter eisblauem Himmel,
durch den glitzernden Morgen hin,
in meinem Garten,
hauch ich, kalte Sonne, dir ein Lied.

Alle Bäume scheinen zu blühen;
von den reifrauhen Zweigen
streift dein Frühwind
schimmernde Flöckchen nieder,
gleichsam Frühlingsblendwerk;
hab Dank!

An meiner Dachkante hängt
Eiszapfen neben Zapfen,
starr;
die fangen zu schmelzen an.
Tropfen auf Tropfen blitzt,
jeder dem andern unvergleichlich,
mir ins Herz.




Richard Fedor Leopold Dehmel





Photo copyright: Isabella Kramer
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Das Perlhuhn

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Das Perlhuhn zählt: eins, zwei, drei, vier...
Was zählt es wohl, das gute Tier, dort unter den dunklen Erlen?
Es zählt, von Wissensdrang gejückt, (die es sowohl wie uns entzückt):
die Anzahl seiner Perlen.



Christian Morgenstern





Foto: wikimedia commons

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Standpunkt

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Das Leben ist ein trübes
Und ödes Einerlei! –
Ruft pessimistisch einer
Und – geht am Glück vorbei.

Wie ist das Leben wonnig,
Ein sonnig-grüner Mai! –
So spricht ein Liebespärchen
Und – küßt sich dabei.

Dies alles hört ein Dritter,
Ein vielerfahrener Mann.
Er denkt: es kommt im Leben
Stets auf den Standpunkt an!







Wilhelm Kunze, 1902 - 1939



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