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Walpurgisnacht

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Walpurgisnacht*

Liebe Mutter, heut' Nacht heulte Regen und Wind.
"Ist heute der erste Mai, liebes Kind."
Liebe Mutter, es donnerte auf dem Brocken droben.
"Liebes Kind, es waren die Hexen oben."
Liebe Mutter, ich möcht keine Hexen sehn.
"Liebes Kind, es ist wohl schon oft geschehn."
Liebe Mutter, ob wohl im Dorf Hexen sind?
"Sie sind dir wohl näher, mein liebes Kind."
Liebe Mutter, worauf fliegen die Hexen zum Berg?
"Liebes Kind, auf dem Rauche von heißem Werg."
Liebe Mutter, worauf reiten die Hexen zum Spiel?
"Liebes Kind, sie reiten auf 'nem Besenstiel."
Liebe Mutter, ich sah gestern im Dorf viel Besen.
"Es sind auch viel Hexen auf'm Brocken gewesen."
Liebe Mutter, 's hat gestern im Schornstein geraucht.
"Liebes Kind, es hat Einer das Werg gebraucht."
Liebe Mutter, in der Nacht war dein Besen nicht zu Haus.
"Liebes Kind, so war er zum Blocksberg hinaus."
Liebe Mutter, dein Bett war leer in der Nacht.
"Deine Mutter hat oben auf dem Blocksberg gewacht."



Willibald Alexis, 1798 - 1871





*Walpurgisnacht ist die Nacht auf den 1. Mai und ihre Ursprünge gehen tief in den Aber- und Hexenglauben des frühen 15. Jahrhundert zurück 



Illustration copyright: Isabella Kramer 



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Der Schmetterling

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Der Schmetterling

Ein Jugendbild

Ein Räuplein saß auf kleinem Blatt,
Es saß nicht hoch, doch aß es satt
Und war auch wohl geborgen;
Da ward das kleine Raupending
Zum Schmetterling,
An einem schönen Morgen
Zum bunten Schmetterling.

Der Schmetterling blickt um sich her,
Es wogt um ihn ein goldnes Meer
Von Farben und von Düften;
Er regt entzückt die Flügelein:
Muß bei euch sein,
Ihr Blumen auf den Triften,
Muß ewig bei euch sein!

Er schwingt sich auf, ihn trägt die Luft
So leicht empor, er schwelgt in Duft,
O Freude, Freude, Freude!
Da saus't ein scharfer Wind vorbei,
Reißt ihm entzwei
Die Flügel alle beide,
Der Wind reißt sie entzwei.

Er taumelt, ach! so matt, so matt,
Zurück nun auf das kleine Blatt,
Das ihn ernährt als Raupe.
O weh', o weh', du armes Ding!
Ein Schmetterling,
Der nährt sich nicht vom Laube –
Du armer Schmetterling!

Ihm ist das Blatt jetzt eine Gruft,
Ihn letzt nur Blumensaft und Duft,
Die kann er nicht erlangen,
Und eh' noch kommt das Abendroth,
Sieht man ihn todt
An seinem Blättlein hangen,
Ach kalt, erstarrt und todt!


Friedrich Hebbel, 1813 - 1863





photo copyright: Isabella Kramer


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Sprüche der Albernheit

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Sprüche der Albernheit

Hüte dich vor Hund und Katzen,
Hüte dich vor Laus und Floh,
Denn die einen können kratzen,
Und die andern beißen froh.
Darum selber thu' dich kratzen
Darum leb wie Laus' und Floh,
Aber nicht wie Hund und Katzen,
Laus und Hund und Katzen kratzen
Und zu hüten ist der Floh,
Willst du sein des Lebens froh.


Ludwig Eichrodt, 1827 - 1892 

 



Gemälde copyright: Isabella Kramer 


Bitte beachten Sie das Urheberrecht: Copyright Texte, Fotos und Graphiken = Isabella Kramer, veredit - wenn nicht anders erwähnt. Auch für private Homepages dürfen diese Texte, Fotos und Graphiken nicht ohne ausdrückliche schriftliche Erlaubnis verwendet werden! Wenn Sie meine Gedichte oder Bilder verwenden wollen, fragen sie mich bitte. 
Kontakt über email: vere_dit@yahoo.de



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Ungelöster Zwiespalt

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Ungelöster Zwiespalt

Die Lüfte sind nicht lau, nicht rau, 
Nicht Lenz ist und nicht Herbst es; 
Des Himmels lachend Ätherblau, 
Du, Wetterwolke färbst es. 

Lust reift und Leid im Erdenschooß, 
Hier liebt das Herz, dort haßt es, 
Herab schaut auf der Hütte Moos 
Das Banner des Palastes. 

Die Stirn ist heiß, die Hand ist kalt, 
Das Gleichmaß ging verloren … 
Wär' ich nur tausend Jahre alt! 
Wär' ich nur nie geboren!





Carl Heinrich Saxen-Hausen, 1841 - um 1930





Photo copyright: Isabella Kramer

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