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Wiegenlied für meinen Jungen

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Wiegenlied für meinen Jungen


Schlaf, mein Küken – Racker, schlafe!
Kuck: im Spiegel stehn zwei Schafe,
bläkt ein großes, mäkt ein kleines,
und das kleine, das ist meines!
Bengel, Bengel, brülle nicht,
du verdammter Strampelwicht.

Still, mein süßes Engelsfüllen:
morgen schneit es Zuckerpillen,
übermorgen blanke Dreier,
nächste Woche goldne Eier,
und der liebe Gott, der lacht,
dass der ganze Himmel kracht.

Und du kommst und nimmst die Spenden,
säst sie aus mit Sonntagshänden,
und die Erde blüht von Farben,
und die Menschen tun’s in Garben
Herr, den Bengel kümmert nischt,
was man auch für Lügen drischt!

Warte nur, du Satansrachen:
heute Nacht, du kleiner Drachen,
durch den roten Höllenbogen
kommt ein Schmetterling geflogen,
huscht dir auf die Nase, hu,
deckt dir beide Augen zu;

deckt die Flügel sacht zusammen,
dass du träumst von stillen Flammen,
von zwei Flammen, die sich fanden,
Hölle Himmel still verbanden – –
so, nu schläft er; es gelang;
Himmel Hölle, Gott sei Dank.



Richard Dehmel, 1863-1920







Photo copyright: Isabella Kramer

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Die Vogelscheuche

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Die Raben rufen: "Krah, krah, krah!
Wer steht denn da, wer steht denn da?
Wir fürchten uns nicht, wir fürchten uns nicht,
vor dir mit deinem Brillengesicht.

Wir wissen es ja ganz genau,
du bist nicht Mann, du bist nicht Frau.
Du kannst ja nicht zwei Schritte gehn
und bleibst bei Wind und Wetter stehn.

Du bist ja nur ein bloßer Stock,
mit Stiefeln, Hosen, Hut und Rock.
Krah, krah, krah!"



Christian Morgenstern 






wenn man den Titel weglässt, funktioniert das Gedicht trefflich als Rätsel!!!!




Photo copyright: 
Isabella Kramer


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Die Nebelfee

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Die Nebelfee


Die Nebelfee Griseldis
lebt fern, am großen Moor,
verwunschen liegt ihr Häuschen,
verfallen Zaun und Tor.

Und kommst als Gast du jemals
in ihre kleine Küche,
dann tropft es – Pling, Plang, Plong gleich
vom Dach her auf die Tische.

Aus ihren Haaren sprüht es
ganz allerliebst und fein.
Die Kröten unterm Esstisch
sind auch nicht stubenrein.

Doch nimmt sie dich dann mit sich
auf ihren Liedergang,
kannst staunend du erleben
den Nebelfee-Gesang.

Dabei webt sie dann Tücher
mit Silbertau bestickt
durch Büsche, Bäume, Felder:
hauchzart die Welt entrückt,

löst auf sich hinter Schleiern,
besetzt mit tausend Perlen.
Kaum ahnst du noch die Dörfer,
die Birken, Tannen, Erlen.

Wie Silber klingt ihr Singen,
uralt die Melodien -
durch sie kann sie die Nebel
mal hier-, mal dorthin ziehen.

Verzaubert wirst du staunen
was man im Nebel sieht:
ein Reich der weichen Linien,
wo Fantasie erblüht.

Griseldis wird verschwinden,
ein Hauch nur bleibt - verschwommen.
Am Zweig ein Stück vom Schleier.
Du darfst gern wiederkommen….





veredit©Isabella Kramer 2011


Safe Creative #1107139670827



Photo copyright: Isabella Kramer



Auch enthalten im neuen Gedichtband "Kinder-Gedichte-Welt" erhältlich über mich oder via blurb.de 



Bitte beachten Sie das Urheberrecht: Copyright Texte, Fotos und Graphiken = Isabella Kramer, veredit - wenn nicht anders erwähnt. Auch für private Homepages dürfen diese Texte, Fotos und Graphiken nicht ohne ausdrückliche schriftliche Erlaubnis verwendet werden! Wenn Sie meine Gedichte oder Bilder verwenden wollen, fragen sie mich bitte. 
Kontakt über email: vere_dit@yahoo.de



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Der Mond A + Z

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Als Gott den lieben Mond erschuf,
gab er ihm folgenden Beruf:

Beim Zu- sowohl wie beim Abnehmen
sich deutschen Lesern zu bequemen,

ein a formierend und ein z –

dass keiner groß zu denken hätt’.

Befolgend dies ward der Trabant
ein völlig deutscher Gegenstand.


















von Christian Morgenstern


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Vetter Starmatz

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Wenn der Starmatz wieder heimkommt und der Frost nicht mehr dräut,
ach, was sind da die Kinder für glückliche Leut'!
Denn da schwirrt's bald und da schwebt's bald in Lüften zuhauf,
und da tun bald alle Blümlein ihre Äugelchen auf.

»Vetter Starmatz, Vetter Jakob, was bringst du uns mit? «
» Ein bissel Knarren, ein bissel Flöten, ein bissel Zwitschern, ich bitt'.
Keine Taschen im Rocke, kein Ränzchen ist mein,
wo tät' ich in der Fremde für euch was hinein? «

» Vetter Starmatz, Vetter Jakob, dein Häuschen steht leer.
Unser Sperling wollt' mieten, es gefiel ihm so sehr.
Was willst du uns zahlen, vermiet' ich dir das! «
» Ei da sing' ich, ei da spring ich, ei da spaß' ich euch was. «


»Vetter Starmatz, Vetter Jakob, wo hast du deine Frau?«
»Wenn die Stube wird blank sein, dann kommt sie zum Bau,
und da gibt's art'ge Kinder, nicht eins wird gewiegt;
denn ein richtiger Starmatz ist allzeit vergnügt. «





von Viktor Blüthgen, 1844 - 1920
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Foto: Christoph Eyquem, von wikimedia commons

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