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Ein Wintermärchen

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Ein Wintermärchen 

Ich bin im Winterwald verirrt. Kann keinen Weg mehr finden.
An allen Tannenzweigen klirrt der Schnee in kalten Winden.

Da huscht ein Wichtelmann vorbei mit Hack und blankem Spaten.
Da ziehen Rehe fromm und scheu auf die verschneiten Saaten.

Da sitzt die Eisfrau tief im Grund und spinnt an Silberwocken.
Und tut den Zwergen Weisheit kund, die lauschend um sie hocken.

Auf weißem Hirsch kommt fein und stolz ein Elf vorbeigeritten.
Ein anderer fährt durchs Unterholz auf einem goldnen Schlitten.

Ein dritter winkt mir lachend zu aus den Machangelzweigen,
ein vierter tanzt ohn' Strümpf und Schuh im Schnee nach lustigen Geigen.

Kreuzschnäbel fliegen rot wie Blut durch silberweiße Äste.
Sie bauen schon für ihre Brut am halbverschneiten Neste.

Da kommt ein großer Wandersmann vom Berge her gegangen.
Sein Bart ist bis zur Brust heran mit lauter Eis behangen.

Sein langer blauer Mantel weht, sein Blick sucht in die Weite.
Ein griesegrauer Wolfshund geht behutsam ihm zur Seite.

Da schweigt der muntre Geigenklang, da wird die Luft so leise.
Nichts stört des mächtigen Alten Gang und seine ewige Reise.

Nur in der Tannen grün Geäst die Kreuzschnäbel singen.
Und um ihr kleines, warmes Nest geht frühlingsfrohes Klingen.

Der Alte hört's. Er steht und schaut und lächelt in die Tannen.
Das Eis in seinem Bart zertaut, und still geht er von dannen.





Anne Marie Koeppen, 1899–1940



Photo copyright: Isabella Kramer

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