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Der Storch

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Der Storch

Dem Storch will ich ein Loblied singen,
Obgleich in kalter Winternacht
Er einst mich durch die Feueresse
Als „kleines Brüderchen" gebracht.

Wie unbedachtsam, durch die Esse! —
Stieß ich an einen Schinken an,
So hätt' ich schon mein Fett bekommen
Noch eh' das Maul ich aufgetan.

Ich konnte angeräuchert werden,
Noch eh' ich mit der Welt im Kampf,
Und dies nicht etwa so allmälig.
Nein, Alles dieses gleich mit Dampf.

Jedoch, dies soll mich nicht genieren,
Es sei dem Storch mein Lob geweiht,
Der schon beim Bau der Pyramiden
Stand im Geruch der Heiligkeit.

Seht an die langen Fortschrittsbeine,
„Vorwärts!" ist seine Losung ja,
In Deutschland, wie dort überm Meere
Am Nilgestad' zu Afrika.

Obgleich er einen großen Schnabel
Ist er kein Räuber doch und Dieb,
Er nimmt mit einem quak'gen Frosche
Und einer Nassermaus verlieb.

Beständig ist er auf dem Dache
Und Reiselust sein erst Gefühl,
Heut' storcht er noch am freien Rheine
Und übermorgen an dem Nil.

Die Wissenschaft hat er bereichert,
Denn es ist dies gescheite Tier
Wie die Ägyptier erzählen:
Ja der Erfinder vom Klistier.

Er ist nicht stolz auf die Verdienste,
Der Hochmut hat ihn nie betört,
Obgleich das Klappern wie bekanntlich
Bei ihm zum Handwerk mit gehört.

Ach! hätt' ich einen solchen Schnabel,
Ihr solltet Allesamt erschau'n,
Wie ich damit so manchen Schreier
Dann wollte in die Pfanne hau'n.

O, könnt' ich Kröten, Molch und Schlange
So schnell wie er, dem Tode weihn,
Dann wünschte ich der Storch der Störche
Im deutschen Vaterland zu sein.

Theodor Drobisch

Photo copyright: Isabella Kramer
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