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Das Schneeglöckchen

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Das Schneeglöckchen.


Der fröhliche Frühling zieht in den Hain
Zur ersten stillen Weihe ein.
Noch trotzt der Winter in todter Pracht,
Doch sieh, das blühendste Leben lacht
Hervor aus seines starren, kalten,
Von Eisduft glitzernden Mantels Falten.


Im Ofen kein Holz, auf dem Tisch kein Brod,
Gut Mütterlein krank vor Sorge und Noth.
Da lief klein Aennchen zum Walde hinauf
Und las die Reiser zum Bündelein auf,
Und spähte umher, und da ist’s ja gefunden,
Sein liebstes Plätzchen so manche Stunden.


Ei, sitzt es darin wie im eigenen Haus!
Es ist recht müde, nun ruht es aus,
Die Händchen gehuschelt in’s Schürzelein:
Da kann der garstige Wind nicht herein.
Und wie’s ihm so wohl thut, wie heimliche Freude,
Giebt Gott ihm „das tägliche Brod auch heute“.


Da ragt’s aus dem Schnee so blättergrün,
Da nicken so weiß die Köpfchen und blühn!
Schneeglöckchen, die ersten, winken Dir dort!
Ei, bleibe nur ruhen, sie springen nicht fort.
Mußt ja gar viele Straßen laufen,
Um des Frühlings ersten Gruß – zu verkaufen.


Wie blickst Du so froh, weil Dein Auge spricht:
„Lieb Mütterlein, wart’ nur, heut weinen wir nicht!“
– Schneeglöckchen! fürwahr, so viel da sind,
Bist Du das schönste, Du armes Kind!
Dich wählte, daß wieder sein Walten gedeihe,
Der Frühling zur ersten und heiligsten Weihe.



Friedrich Hofmann, 1813 - 1888




Schneeglöckchen, Orginalzeichnung von Herbert König (Die Gartenlaube, 1862) 

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