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Zigeunerlied

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Zigeunerlied

Im Nebelgeriesel, im tiefen Schnee,
Im wilden Wald, in der Winternacht,
Ich hörte der Wölfe Hungergeheul,
Ich hörte der Eulen Geschrei.
Wille wau wau wau!
Wille wo wo wo!
Wito hu!

Ich schoß einmal eine Katz am Zaun,
Der Anne, der Hex, ihre schwarze liebe Katz.
Da kamen des Nachts sieben Werwölf zu mir,
Waren sieben sieben Weiber vom Dorf.
Wille wau wau wau!
Wille wo wo wo!
Wito hu!

Ich kannte sie all, ich kannte sie wohl,
Die Anne, die Ursel, die Käth,
Die Liese, die Barbe, die Ev, die Beth,
Sie heulten im Kreise mich an.
Wille wau wau wau!
Wille wo wo wo!
Wito hu!

Da nannt ich sie alle bei Namen laut:
Was willst du, Anne? Was willst du, Beth?
Da rüttelten sie sich, da schüttelten sie sich,
Und liefen und heulten davon.
Wille wau wau wau!
Wille wo wo wo!
Wito hu!




Johann Wolfgang von Goethe, 1749 - 1832



Foto von freestocks auf Unsplash



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Der brave Karo

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Der brave Karo

Die Mutter ging, das Kind schläft gut;
Es bleibt zurück in Karo's Hut.

Doch bald – wer hätte das gedacht! –
Das Kindlein in der Wieg' erwacht.

Schon schreit das kleine Ännchen laut,
Der Karo sehr bekümmert schaut.

Der kluge Hund ans Fenster springt:
"Kommt niemand, der mir Hilfe bringt?"

Umsonst, es kommt kein Mensch heran!
Laut fängt der Hund zu bellen an.

Das Kindlein immer lauter schreit,
Nun ist Bewegung an der Zeit.

Der Karo schaukelt hin und her,
Die Wiege schwingt sich immer mehr.

Erschrocken schaut jetzt Karo stumm;
Es scheint, als schlüg' die Wiege um.

Da richtig liegt die Kleine schon
Heraußen! Seht, das kommt davon!

Es setzt sich Ännchen auf und weint;
Die Tränen leckt ihm ab der Freund.

Und wie gerade steht das Kind,
Der Karo gleich sein Spiel beginnt.

Vom Fenster jetzt zu seinem Glück
Zieht Karo Ännchen rasch zurück.

Und weil’s darob verdrießlich ist,
Sorgt Karo, daß es dies vergißt.

Er bringt ihm, zu des Kind's Behagen,
Das kleine Püppchen und den Wagen.
 
Nun zieht – für einen Hund nicht dumm –
Er das Gespann im Kreis herum,

Bis Ännchen jetzt zu Boden fällt,
Was ihm die Freude sehr vergällt.

Aufs neu' das Weinen nun beginnt:
"Beruhige dich, du liebes Kind!"

Nun denken Kind und Karo bang:
"Wo bleibt die Mutter denn so lang?"

Als sie die Mutter endlich seh'n,
Da heißt es schnell zu Bette geh'n.
 
Die Mutter kommt – ihr Aug' und Ohr
Das findet alles wie zuvor.



Franz Bonn, 1830 - 1894 

 

 


Gemälde copyright: 
Isabella Kramer

 

 

 

Der Bratapfel

 

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Der Bratapfel


Kinder kommt und ratet,

was im Ofen bratet.

Hört wie’s knallt und zischt,

bald wird er aufgetischt,

der Zipfl, der Zapfl,

der Kipfl, der Kapfl,

der gelbrote Apfel.

Kinder lauft schneller,

holt einen Teller,

holt eine Gabel,

sperrt auf den Schnabel,

für den Zipfl, den Zapfl,

den Kipfl, den Kapfl,

den goldbraunen Apfel.




Volksgut


Gemälde copyright: Isabella Kramer 



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Des Königs Gunst

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Des Königs Gunst


Palemon, der besitzt des Königs Gunst und Ohr.

Ich folgt' ihm durch den Saal bis an des Palasts Tor.

Ich hust', er sieht sich um, ich neige mich, er lacht.

"Ich habe gestern noch", sagt er, "an ihn gedacht."

Ich glaub' es ohne sein Vermessen

Und find' es in der Tat,

Daß er sich meiner hatt'

Erinnert, um mich zu vergessen.


Christian Wernicke, 1661 - 1725








Photo copyright: 
Isabella Kramer

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