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Winter im Garten

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 Winter im Garten


Von feinstem Raureif überzogen
der Garten frostig schauernd liegt.
Wo einst im Sommer Blüten wogen,
ertönt der Amsel Winterlied.

Der Buchs schmückt sich mit weißer Mütze,
die schmalen Wege sind verschneit,
zum Eissee wird die kleinste Pfütze.
Natur im seidig kühlen Kleid.

Mit tausend glitzernden Kristallen
verziert sich jeder Baum und Strauch.
Gleich schimmernd weißen Seekorallen,
sehn selbst die kahlsten Äste aus.

Bewehrt mit tausend Nadelspitzen,
dick überzuckert, doch nicht zu süß,
am Stock die letzten Rosen sitzen -
frostkonserviert fürs Paradies.

Sieh, auf dem Rasen liegt ein Schleier,
ein Netz aus diamant'nem Staub.
Trug ihn die Eisfee jüngst zur Feier
und hat ein Prinz ihn ihr geraubt?

Doch als der Wind von Süden kam
kam auch der Frühling in den Garten.
Des Winters Kraft ein Ende nahm,
und neues Leben lohnt das Warten.

 
 
veredit©Isabella.Kramer
 
 
 



Photo copyright: 
Isabella Kramer


 Auch enthalten im Gedichtband "Kinder-Gedichte-Welt" erhältlich über mich oder via blurb.de 



Bitte beachten Sie das Urheberrecht: Copyright Texte, Fotos und Graphiken = Isabella Kramer, veredit - wenn nicht anders erwähnt. Auch für private Homepages dürfen diese Texte, Fotos und Graphiken nicht ohne ausdrückliche schriftliche Erlaubnis verwendet werden! Wenn Sie meine Gedichte oder Bilder verwenden wollen, fragen sie mich bitte. 
Kontakt über email: vere_dit@yahoo.de

 
 
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Das Schicksal eines Christbaumes

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Das Schicksal eines Christbaumes.

Gar fern am stillen Waldessaum
Da steht ein junger Tannenbaum, 
Der Wind streicht durch sein grünes Kleid.
Wie lange wird ihm doch die Zeit! 

Da plötzlich kam zum grünen Tann
Mit blanker Axt ein finst'rer Mann,
Der schlägt die zarte Tanne um, 
sagt nicht wohin und nicht warum.

Der hat sie auf dem Schlitten sacht
Zum Christmarkt in die Stadt gebracht. 
Wo bunt die Leut des Weges wandeln, 
Ein reicher Herr that sie erhandeln. 

Und als der Heilige Abend war, 
Da jubelt laut die kleine Schaar, 
Da stahlt der Christbaum hell von Kerzen, 
Von Spielzeug und von Zuckerherzen. 

Das Zuckerzeug war bald verzehrt, 
Da ward der Christbaum abgeleert, 
Wehmütig stehen herum die Kleinen, 
Auf's Jahr erst gibt es wieder einen. 

Drei Tage nach dem heiligen Christ, 
Da lag er draußen auf dem Mist, 
Der Wind streicht durch sein grünes Kleid, 
Dahin ist alle Herrlichkeit. 








Gemälde copyright: 
Isabella Kramer 


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Schlittenlied

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Schlittenlied


Unter muntrer Glöcklein Schallen
Raschelt’s wie ein Elfenzug,
Freudig drein die Peitschen knallen,
Alles schwindet hin im Flug:
Rosse, Reiter, in der Mitten
Muthig die besonnten Schlitten,
Die, in Samt und Pelz gehüllt,
Niedlich Feenvolk erfüllt.

Kaum begonnen hat die Wonne;
Ist schon wieder alles aus?
Weg aus Duft und Schnee und Sonne
Sollen wir ins dumpfe Haus?
Doch es öffnen sich die Türen
Unter lust’gem Musizieren;
Freundlich steht zu Tanz und Mahl
Aufgeschmückt der kleine Saal.

Eilig streift die Winterhülle
Jedes schöne Kind von sich,
Schmuck und hell, in süßer Fülle,
Leuchten alle sommerlich;
Wissen mit den stillen Blicken
Ach! so lieblich zu beglücken,
Holde Rede klingt darein –
Kann es wohl noch Winter sein?

Wie sich’s tanzt so freudig heute,
Sich’s noch besser schmaust und singt!
Wenn, die Freundlichen zur Seite,
Glas mit Glas zusammenklingt;
Wenn, was Keiner wagt zu sagen,
Jeder darf zu singen wagen;
Rauscht das Lied, und glüht der Wein –
Kann es wohl noch Winter sein?

Draußen spielet licht und leise
Mit dem Schnee der Mondenschein;
Fromm beschickt man sich zur Reise,
Fliegt im hellen Traum herein,
Wirft sich träumend hin aufs Bette,
Und um jede Schlummerstätte
Wogt im Schlafe Tanz und Sang
Noch die ganze Nacht entlang.

Wer, zur Hand die treue Leier,
Dieses kleine Lied erdacht,
Preist zum letzten Mal die Feier
Solcher schönen Winternacht:
Wann die Flocken wieder flüstern,
Wohnt er unter den Philistern;
Fahrt kehrt wieder, Sang und Klang, –
Doch vergessen ist er lang!


Gustav Schwab, 1792 - 1850







Bild von Tomasz Proszek auf Pixabay

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Weihnachtsabend




Weihnachtsabend


Die fremde Stadt durchschritt ich sorgenvoll, 
der Kinder denkend, die ich ließ zu Haus. 
Weihnachten war’s, durch alle Gassen scholl 
der Kinder Jubel und des Markts Gebraus. 

Und wie der Menschenstrom mich fortgespült, 
drang mir ein heiser Stimmlein in das Ohr: 
„Kauft, lieber Herr!“ Ein magres Händchen hielt 
feilbietend mir ein ärmlich Spielzeug vor. 

Ich schrak empor, und beim Laternenschein 
sah ich ein blasses Kinderangesicht; 
wes Alters und Geschlechts es mochte sein, 
erkannt ich im Vorübergehen nicht. 

Nur von dem Treppenstein, darauf es saß, 
noch immer hört ich, mühsam, wie es schien: 
„Kauft, lieber Herr!“ den Ruf ohn Unterlaß; 
doch hat wohl keiner ihm Gehör verliehn. 

Und ich? War’s Ungeschick, war es die Scham, 
am Weg zu handeln mit dem Bettelkind? 
Eh’ meine Hand zu meiner Börse kam, 
verscholl das Stimmlein hinter mir im Wind. 

Doch als ich endlich war mit mir allein, 
erfaßte mich die Angst im Herzen so, 
als säß’ mein eigen Kind auf jenem Stein 
und schrie nach Brot, indessen ich entfloh.




Theodor Storm 
(1817 - 1888) Hans Theodor Woldsen Storm





Gemälde copyright: 
Isabella Kramer 



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