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Die Heide

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Die Heide 

Es zeigt so gar die dürre Heide,
Zu unsrer nicht geringen Freude,
Wenn man sie recht genau betracht,
Des großen Schöpfers Wunder-Macht.

Wenn wir die obenhin besehn,
So scheint sie traurig, schwarz, verdorrt und schlecht:
Allein betrachtet man sie recht;
So ist auch sie nicht minder schön,
Und sieht man wunderbar in ihr
Der Farben Pracht, der Bildung Zier
Fast unverbesserlich verbunden.

Ich habe dieses wahr befunden.
Denn als ich jüngst mich etwas zu vertreten,
Mich auf das Feld begab; befand ich alsobald,
Daß in des Heide-Krauts so zierlicher Gestalt,
Nicht weniger als sonst, der Schöpfer anzubeten.

Ich setzte mich, und rupfte manchen Strauß,
Sie besser zu besehen, aus.
Mein Gott! wie viel, wie mancherlei
Veränderung, Schmuck und Zierlichkeiten
Fand ich in diesem Kraut, das doch von weiten
Nicht anders lässt, als obs nur braun gefärbet sei.
Ich ward zugleich, wie schön, wie wunderbar.
Wie mannigfaltig die Bildung sei, gewahr.

Die größten Bäume trifft man hier
In solcher Schön- und netten Kleinheit an,
Daß man der Stämme Zweig' und Blätter holde Zier
Nicht genug besehn, nicht gnug bewundern kann.
Ich fand dass ob sie gleich sehr klein,
Die Stämme wahres Holz, wie große Stämme, sein.
Es hat die Festigkeit, es brennet, eine Rinde
Umgibt sie, ja ich finde
Dieselbe recht mit Moos, gleich den bejahrten Eichen,
Umgeben und geziert. Die Blümchen, die so schön,
Auf jedem kleinem Zweig', als Apfel-Blüte, stehn,
Sieht man der Bienen Heer die süße Nahrung reichen.

Betrachte denn forthin, geliebter Mensch, die Heide
Nicht sonder Gottes Lob, nicht sonder Freude!

Barthold Heinrich Brockes, 1680 - 1747






Photo copyright: 
Isabella Kramer


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