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Himmelsballspiel
Dort steigt der Tag herauf, der strahlend junge;
er wiegt die Sonne lässig in der Hand
und wirft sie dann mit weitgeholtem Schwunge
hinein ins morgendämmerfrische Land.
Es schwingt der goldene Ball in heitrem Fluge
sich durch des Himmels blaugewölbten Raum,
bis drüben, hinter jenem Hügelzuge,
er müde fällt in einen hohen Baum.
Da hängt er stille, und aus Wolkenwänden
tritt dann die Nacht; sie reckt sich groß und greift
hinauf mit dunkelsammetweichen Händen,
dass sie den Ball gelind vom Aste streift.
Karl Bröger, 1886 - 1944
Photo copyright: Isabella Kramer
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